LFU:online

Kritischer Blick auf die Ambivalenzen in der Entwicklung des Strafens - sowohl des institutionellen, wie auch des Strafens im Alltäglichen; vertiefende Kenntnisse über die Kontexte und Praktiken des Strafens selbst; Sensibilisierung für Genderaspekte im Kontext Körper, Gewalt, Disziplinierung und Erziehung; Vermittlung von theoretischen Grundkenntnissen über den Zusammenhang von Macht und Strafe

Strafen und Disziplinierungen stehen im Kontext von Vorstellungen von einer gesellschaftlichen Ordnung und einer normativen Rahmen dieser. Abseitiges Verhalten und/oder eine Verletzung von anerkannten Normen, führen nicht selten zu Sanktionen oder Strafen, die eine Wiederherstellung der Ordnung gewährleisten sollen. Das Seminar will sich den Ambivalenzen in der Entwicklung des Strafens widmen und unterschiedliche Facetten von Strafpraktiken näher betrachten. Wer straft wann wen wo wie und weshalb und welche Sinnstiftungen sind damit verbunden? Welchen Regeln und Ritualen folgen Strafpraktiken und welche Objekte sind dabei relevant? Wie ist auch das Verhältnis von öffentlichen und privaten Strafen zu denken?

Diskursanalyse, Narrationsanalyse, Interviews

Teilnahme an Diskussionen, mündliche Präsentation, schriftliche Seminararbeit

Beccaria: Über Verbrechen und Strafen (1769). Frankfurt a.M: Insel Taschenbuch, 1998

Foucault, Michel: Die Strafgesellschaft, Vorlesung am Collége de France 1972-1973, S.13-39; 258-277.

Dülmen van, Richard: Verbrechen, Strafen und soziale Kontrolle. (Studien zur historischen Kulturforschung 3), Frankfurt a.M.: Fischer, 1990.

Leimgruber, Walter: Kultur und Strafen. Ein vermeintlicher Gegensatz, in: Stpaferhaus Lenzburg (Hg.): Strafen. Ein Buch zur Strafkultur der Gegenwart, Baden 2004, S.11-15.

Bitte beachten: Die Lehrveranstaltung beginnt eine Woche später, also 14.10.2019.