603606 SE Grundlagen der Erziehungswissenschaft: Vertiefung I: Praxisnahe Forschung - forschungsnahe Praxis

Sommersemester 2021 | Stand: 02.12.2020 LV auf Merkliste setzen
603606
SE Grundlagen der Erziehungswissenschaft: Vertiefung I: Praxisnahe Forschung - forschungsnahe Praxis
SE 2
7,5
wöch.
jährlich
Deutsch

Ziel ist es, den Studierenden Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie wissenschaftliche Kompetenzen nutzen können, um in den Handlungsfeldern pädagogischer und sozialer Arbeit, an den Schnittstellen zwischen Praxis, Management und Wissenschaft forscherisch tätig zu werden. Sie sollen lernen, Realitäten in diesen Arbeitsfeldern genauer zu erfassen, mit dem Ziel mehr Wissen zu erlangen und daraus Konsequenzen für die Praxis oder über diese hinaus zu formulieren.

Viele Studierende werden nach Abschluss ihres Studiums in der Praxis, in Führungspositionen oder auf selbständiger Basis in verschiedenen Handlungsfeldern pädagogischer/sozialer Arbeit tätig sein, oder sind es bereits. Handlungsfelder, die einerseits stark von gesamtgesellschaftlichen Wandlungsprozessen betroffen sind und gleichzeitig aber, aufgrund mangelnder Ressourcen, unter einem Wissens- und Forschungsdefizit leiden.

Die Lehrveranstaltung möchte forschungsaffinen Studierenden anhand ausgewählter praktischer Beispiele und laufender Forschungsarbeiten Möglichkeiten zeigen, wie sie wissenschaftliches Handwerkszeug nutzen können, um Forschung an den Schnittstellen zwischen Praxis, Management, Politik und Wissenschaft zu betreiben. Sie zeigt auf, wie Informationskanäle gefunden und kreativ genutzt werden können, um evidenzbasiertes Wissen zu gewinnen.

Zu diesen Informationskanälen zählen neben einschlägiger Literatur auch Datenbanken, (in)formelle Befragung von Klient*innen oder Fachkräften, systematische Umfeld- bzw. Umweltanalysen oder die Wahrnehmung einschlägige Fachdiskurse. So gewonnene Informationen können genutzt werden um etwa Entwicklungsbedarf in der Praxis sichtbar zu machen, um die Entwicklung von Qualitätsstandards und Konzepten zu unterstützen, um strategische Entscheidungen zu treffen oder um Wirkungen nachzuweisen. Darüber hinaus sind diese Informationen geeignet, Entwicklungs- und (Grundlagen)Forschungsprojekte zu initiieren und Fachdiskurse zu bereichern.

Im Rahmen des Seminars werden prototypische Beispiele praxisnaher Forschung vor- und zur Diskussion gestellt.

In Einzelarbeit oder unter Bildung von Projektgruppen wählen Studierende ein Handlungsfeld pädagogischer / sozialer Arbeit. Unter Verwendung einschlägiger Quellen sammeln sie Informationen zu diesem Handlungsfeld, interpretieren diese, identifizieren mögliche Entwicklungs- oder Problemfelder, stellen diese in einen theoretischen Rahmen und formulieren mögliche Konsequenzen für die Praxis, für ein Management, für die Politik oder für die Wissenschaft.

Eine Seminararbeit samt Ergebnisdarstellung und einer Präsentation einschließlich der geschickten Verteidigung vor ‚kritischem Publikum’ gegen Ende der Lehrveranstaltung stellen den Leistungsnachweis dar und bilden, neben der Anwesenheit und persönlichem Engagement, die Grundlage für die Bewertung. Dabei müssen die Einzelleistungen innerhalb der Projektgruppen nachvollziehbar bleiben. Die persönlichen Erfahrungen im Rahmen dieser Projektarbeit sind in Kurzform und unter Vorgabe expliziter Kriterien zu schildern.

König, Joachim (2016): Praxisforschung in der Sozialen Arbeit: Ein Lehr- und Arbeitsbuch. Verlag W. Kohlhammer.

Donk (v. d.), Cyrilla; Lanen (v.), Bas & Wright, Michael T. (2011): Praxisforschung im Sozial- und Gesundheitswesen. Verlag Hans Huber.

Moser, Heinz (2015): Instrumentenkoffer für die Praxisforschung. Eine Einführung. Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau.

Erfolgreicher Abschluss der Pflichtmodule 1 bis 7 und 16

siehe Termine