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Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie

Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Konrad Kuhn Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Konrad Kuhn, +43 512 507 43358

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PS Kulturwissenschaft und Öffentlichkeit: Fliessen, Vernetzen, Verbinden. Empirisch-kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Wasser als Substanz und Beziehung

PS 2

5

wöch.

jährlich

Deutsch

·       Die Studierenden befassen sich mit kulturtheoretisch informierten Zugängen zu Wasser und mit aktuellen Überlegungen einer Kulturanalyse von Materialitäten einer «natürlichen» Substanz.

·       Die Studierenden reflektieren über gegenwärtige gesellschaftliche Debatten rund um Wasser (Wasserknappheit/Überflutungen, Klimawandel, Gesundheit, Wasserrechte, ...) auf der Basis europäisch-ethnologischer Überlegungen.

·       Die Studierenden entwickeln europäisch-ethnologische Perspektiven auf Wasser und wenden diese in verschiedenen alltagspraktischen Feldern im Rahmen von eigenständigen Forschungen empirisch an.

Wasser ist natürliche Ressource, abgefülltes Getränk, städtischer Fluss, heilendes Kurmittel, potentielle Bedrohung, kostbare Ware, reinigende Substanz, öffentliches Gut, alltäglicher Stoff .... Forschungen zu Wasser haben in den Geistes- und Sozialwissenschaften aktuell Konjunktur – dies hängt einerseits mit gesellschaftlichen Debatten über mit Wasser verbundene Problemlagen zusammen (allen voran mit der drängenden Klimakrise), zugleich spiegelt sich darin auch die zunehmende Hinwendung zu neuen Perspektiven auf «natürliche» Materialitäten in kulturanalytischen Forschungen und auf komplexe Verhältnisse zwischen menschlicher Wahrnehmung und «natürlichen Phänomenen» im Zuge praxistheoretischer Perspektiven.

In der Lehrveranstaltung interessieren wir uns für die alltagskulturellen, für die historischen und sozialen Dimensionen von Wasser, wobei wir den Fokus auf Verknüpfungen von Wasser mit gebautem und imaginiertem Raum, mit Infrastrukturen und Macht (etwa Trinkwasser-Reservoirs, Röhren, Dämmen oder Brücken) und mit menschlichen Körpern legen. Wir fokussieren dabei auf Wasser in seiner flüssigen Form (und klammern damit andere Zustände aus, etwa Schnee oder Eis ...). Ziel dabei ist es stets, Wasser als Substanz in ihren gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten zu fassen, ihre vieldeutige Relevanz ethnografisch zu beschreiben und empirisch-kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Wasser zu erproben.

Lektüre und Diskussionen ausgewählter Texte (deutsch und englisch), Gruppen- bzw. Teamarbeit, mündliche Präsentation, Inputs, schriftliche Ausarbeitung von Konzept und Proseminararbeit.

In der Lehrveranstaltung befassen wir uns in einem ersten Schritt mit verschiedenen Perspektiven auf Wasser; Ziel dieser Sitzungen ist es, einen europäisch-ethnologischen Blick zu identifizieren, fachspezifische Fragestellungen zu entwickeln und die Bezüge zu bestehenden Forschungen zu klären. Im zweiten Teil fokussieren wir auf die vielfältigen Relationen zwischen Stadt und Wasser, wobei hier ein spezifischer Fokus dem Inn, der Region Inntal und Innsbruck gilt. Im dritten Schritt nehmen wir thematische «Tiefenbohrungen» zu mit Wasser verknüpften Forschungsfeldern vor und lassen uns dabei sowohl von klassischen Forschungsfeldern wie von aktuellen Debatten leiten.

Kombiniert: mündlich (Diskussionen und Input) und schriftlich (schriftliche Arbeit)

1. Lehrveranstaltungsbegleitend: Vorbereitung der Lektüre, aktive Teilnahme an den Diskussionen, mündliche Inputpräsentation zu einem Text.

2. Recherche und schriftliche Ausarbeitung einer eigenständigen Forschungsarbeit

Ein erfolgreiches Bestehen der Lehrveranstaltung bedingt ein mindestens genügendes Erbringen beider Studienleistungen.

Wird bekanntgegeben, zur Einführung:

Hirschfelder, Gunther; Ploeger, Angelika (Hg.): Purer Genuss? Wasser als Getränk, Ware und Kulturgut, Frankfurt a. M. und New York 2009.

Krause, Franz; Strang, Veronica: "Thinking Relationships Through Water", in: Society & Natural Resources 29/6 (2016), S. 633-638.

Strang, Veronica: "Fluid consistencies. Material relationality in human engagements with water", in: Archaeological Dialogues 21/2 (2014), S. 133-150.

siehe Termine