LFU:online

Die Studierenden kennen die wichtigsten psychoanalytischen entwicklungstheoretischen Ansätze und Erklärungsmodelle zur Diagnose individueller und kollektiver Pathologien.

Jahrtausendelang waren der Wunsch nach einem Kind und die Geburt eines Kindes mit der sexuell-sinnlichen Vereinigung eines Paares und eines genetischen Generationenverhältnisses verbunden. Alle Mythologien erzählen von der Entstehung des Menschen, seiner Fortpflanzung und seiner Abstammung.

Der unaufhaltsame Aufstieg der Biowissenschaften seit 1800 ermöglichte es etwa ab Mitte des 20. Jahrhunderts, die Fertilität des weiblichen Subjekts unter medizinische Kontrolle zu bringen, wodurch sich das Verhältnis zum Körper wandelte. In unseren westlichen postödipalen Gesellschaften wird die Fortpflanzung zunehmend durch medizinisch-technische Eingriffe wie kostenpflichtige Samen- und Eizellenspenden, Insemination oder archaisch anmutende Leihmutterschaften ersetzt. Aber auch in patriarchalen Gesellschaften werden die technisch-reproduktiven Angebote genutzt, um die Position des Mannes zu stärken.

Im Seminar widmen wir uns folgenden Fragen: Wie wirken sich die involvierten, bezahlten Dritten (Samen- und Eizellenspenderinnen, Leihmütter und Reproduktionstechniker) auf die Subjektwerdung, auf die Familie und das soziale Band aus? 

Dies anhand von wissenschaftlichen Texten, literarischen Texten, Ausschnitten aus Dokumentationen, populärwissenschaftlichen Bearbeitungen wie die Serie: The Handmaids Tale (Der Report der Magd).

Inputs, close reading, dokumentarische und fiktionale Filmausschnitte und Serien, Diskussion und Präsentation.

Sollte es die Situation erlauben, wird das Seminar als kleines Forschungsprojekt durchgeführt. 

Mündliche und schriftliche Beiträge.

Siehe OLAT

Online-LV.