103231 KU Spezialfragen von Entwicklung und Sozialisation

Wintersemester 2021/2022 | Stand: 30.06.2021 LV auf Merkliste setzen
103231
KU Spezialfragen von Entwicklung und Sozialisation
KU 2
4
14tg.
jährlich
Deutsch

Die Studierenden erwerben vertiefende Kenntnisse von Entwicklungs- und Sozialisationstheorien insbesondere in den Bereichen nicht-institutioneller Möglichkeitsräume im Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalter. Zunächst werden generelle sozialisations- und entwicklungsbezogene theoretische Aspekte von nicht-institutionellen Kontexten kennengelernt, um ein Verständnis für „das Wirken“ von außerschulischen Möglichkeitsräumen und Lernorten zu entwickeln und einzuschätzen. Vertiefend werden „klassische“ (z.B. Wahlen und Mitgliedschaft in Vereinen, Verbänden, Parteien oder Gewerkschaften) aber auch „nicht-klassische“ (z. B. Blockupy, Guerilla Gardening, Flashmobs) Formen von gesellschaftlicher Einflussnahme bzw. Teilhabe in ihrer Wirkung und Verbreitung erarbeitet und diskutiert.

Nicht-institutionelle Möglichkeitsräume von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind ein „klassisches“ Thema in der Jugendforschung: Als Indikator gesellschaftlicher Integration und Zukunftsfähigkeit, als Ziel, als Prinzip, aber auch als Raum für pädagogisches Handeln. Dass nicht-institutionelle Möglichkeitsräume - i.S. von Partizipation - erstrebenswert sind und was mit Partizipation gemeint ist, scheint augenscheinlich weitgehend Konsens zu sein. Dabei ist die Annahme verbreitet, junge Menschen würden sich immer weniger gesellschaftlich engagieren und sich für öffentliche Belange interessieren. Dies gilt vor allem für die sogenannten „klassischen“ Partizipationsformen. Selten wird das, was Jugendliche wirklich tun, um sich auszudrücken, ihren Alltag zu bewältigen, ihre Lebensentwürfe umzusetzen oder ihr Umfeld zu beeinflussen, als Versuch der Partizipation anerkannt. Zudem wird häufig unterschätzt, dass nicht-institutionelle Räume, Möglichkeiten eröffnen, Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten -die so z.B. im Schulunterricht nur schwer zu vermitteln sind - selbst anzueignen und anzuwenden. Partizipationsmöglichkeiten können als Lernsettings verstanden werden, die kognitive, motivationale und emotionale (Lern- und Entwicklungs-)Prozesse fördern.

Kurz-Referate, Postererstellung sowie Konzeptentwicklung; gruppenbasiertes Arbeiten & Diskutieren

Lehrveranstaltung mit immanentem Prüfungscharakter, bei der die Beurteilung aufgrund von regelmäßigen schriftlichen und mündlichen Beiträgen der Teilnehmenden erfolgt.

Genaue Angaben zur Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

·         Krüger, HH., Rauschenbach, T. (2020). Jugend und Politik. Z Erziehungswiss 23, 1097–1101.

·         Jörg Tremmel, & Tremmel, J. (2016). Politische Beteiligung junger Menschen. Springer Fachmedien Wiesbaden.

·         Gaiser, W., Krüger, W., De Rijke, J., & Wächter, F. (2016). Jugend und politische Partizipation in Deutschland und Europa. In Politische Beteiligung junger Menschen (pp. 13-38). Springer VS, Wiesbaden.

Reinders, H. (2016). Politische Sozialisation Jugendlicher Entwicklungsprozesse und Handlungsfelder. In Jugend und Politik (pp. 85-101). Springer VS, Wiesbaden.

 

mailto:Gabriela.gniewosz@sbg.ac.at

Online-LV.

siehe Termine