LFU:online

Übersicht über die hauptphilosophische Strömungen in Indien, historische und thematische Erörterungen, Beziehungen zwischen Religion und Philosophie in Indien. Überleitung zur näheren Bestimmungen von philosophischen Themen wie Metaphysik, Erkenntnistheorie, und Logik’. Weitere Schwerpunkte: Ethik und Mystik in den indischen Traditionen.

Die meisten Richtungen der indischen Philosophie beruhen auf bestimmten Annahmen wie z.B. auf der Karma- und Wiedergeburtstheorie, ferner darauf, dass das Leben letztendlich leidvoll ist, dass das Leid auch überwunden werden kann und dass es einen Weg aus dem Leid gibt, der eine Befreiung von der Gebundenheit an den Kreislauf der Wiedergeburt möglich macht. Eine wichtige Ausnahme bildet der indische Materialismus (Cārvāka/Lokāyata), der alle diese Annahmen kritisiert.

Methodisch ist die indische Philosophie geprägt durch Dialoge und Debatte, sei es in den Auseinandersetzungen in den königlichen Höfen, oder durch Kommentare zu den grundsätz­lichen Werke der jeweiligen Richtungen, die scholastisches Geschick in den Diskussionen aufweisen. Regel für Debatten wurden aufgestellt, mit Hinweisen darüber, was ein gültiges Argument ausmacht, welche philosophischen Begriffe in Frage kommen (z.B. Substanz, Qualität und Modus), Mittel der Erkenntnis, und welche Punkte für die Niederlage gelten.

In einem ausgewählten Überblick werden diese Themen und Methoden eingeführt und diskutiert. Der Kurs gilt auch als eine Einführung in die indische Philosophie mit der Möglichkeit die Themen anhand grundsätzlichen Texte (z.B. die Sāṅkhya-Kārikā) in Übersetzung zu erörtern.

Vorlesung und Diskussion

Referat (Mündlich 15 Minuten)

1. Bary, Theodore Wm. de (ed.), 1958: Sources of Indian Tradition. Vol. I. New York: Columbia University Press.

2. Dasgupta, Surendranath, 1922–1949: A History of Indian Philosophy. Cambridge: University Press, vols 1-4.

3. Frauwallner, Erich:

     1953–1956: Geschichte der indischen Philosophie. Salzburg: Otto Müller Verlag (2 Bände).

1984: Erich Frauwallner: Nachgelassene Werke I: Aufsätze, Beiträge, Skizzen, Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften. Tr. from the German by J. Soni: Erich Frauwallner’s Posthumous Essays, Delhi: Aditya Prakashan, 1994.

4. Glasenapp, Helmut von, 1949: Die Philosophie der Inder. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag.

5.   Hiriyanna, M., 1932: Outlines of Indian Philosophy. London: George Allen and Unwin Ltd.      

 Hiriyanna, M., 1990: Vom Wesen der indischen Philosophie. Diederichs Gelbe Reihe DG85 Indien. M. Hiriyanna. Aus dem Englischen. übersetzt, mit einer Einleitung, zusätzl. Anmerkungen und einer Bibliogr. versehen von Karl-Heinz Golzio. München: Diederichs.

6. Mall, Ram Adhar and Jayandra Soni: Kleines Lexikon der indischen Philosophie. Freiburg/München: Verlag Karl Alber, 2009.

7.   Potter, Karl H., 1963: Presuppositions of India’s Philosophies. Englewood Cliffs: Prentice Hall Inc.

8.   Ruben, Walter, 1954: Geschichte der indischen Philosophie. Berlin: Deutscher Verlag d. Wiss.

9.  Warder, A.K., 1971: Outline of Indian Philosophy. Delhi: Motilal Banarsidass.

10.  Zimmer, Heinrich, 1951: Philosophies of India. New York: Pantheon Books.