611604 VU Fragestellungen der französischen Literatur- und Kulturwissenschaft: Nouvelles voix de la littérature sino-française
Wintersemester 2021/2022 | Stand: 03.10.2021 | LV auf Merkliste setzenIm Laufe des Semesters
- werden Kenntnisse über zeitgenössische Autor*innen chinesischer Herkunft erworben, die über Migrationserfahrung verfügen und die auf Französisch schreiben. Dies schhließt die kritische Auseinandersetzung mit Begriffen wie 'Migrationsliteratur(en)', 'Frankophonie', Postcolonial Studies, Transkulturalität / Hybridität, (literarische) Mehrsprachigkeit mit ein
- entsteht Sensibilität für die Unterschiede zwischen der literarischen Produktion aus ehemaligen französischen Kolonialgebieten (d.h. insb. Vietnam) und nicht von Frankreich kolonisierten Gebieten (d.h. China), vor allem im Hinblick auf Themen und Rezeptionsdynamiken.
- werden thematische und formal-ästhetische Konstanten dieser literarischen Produktion erarbeitet und reflektiert, was eine Auseinandersetzung mit ihren 'Risiken und Nebenwirkungen' mit einschließt. Zentrale Begriffe in diesem Kontext sind: (Auto-)Orientalismus und (literarischer) Exotismus sowie writing-in/writing-back
- werden Analysekriterien theoretisch erarbeitet und praktisch angewendet, die es erlauben, die thematischen und formal-ästhetischen Spezifika dieser literarischen Produktion zu erschließen. Eine besondere Rolle spielen in diesem Zusammenhang Fragen der Identität und (doppelten) Zugehörigkeit sowie Begriffe wie (literarischer) Exotismus, writing-in / wiriting back, multidirektionales Erinnern, etc.
Im Jahr 2000 bekommt Gao Xingjinan den Nobelpreis für Literatur. Der aus China stammende Francois Cheng wird 2002 als erster Asiate in die Académie francaise gewählt und enthält renommierte französische Literaturpreise; Dai Sijies Roman Balzac et la petite tailleuse chinoise avanciert ebenso zum internationalen Bestseller wie Shan Sas La joueuse de go. Diese Entwicklung zeigt, dass sich das französische literarische Feld unter dem Einfluss von Migration und Globalisierung mehr und mehr hybrdisiert und dass nicht mehr ohne weiteres von 'Nationallieratur(en)' gesprochen werden kann.
Die VU setzt sich, vor einem von den Postcolonial Studies gespeisten theoretischen Hintergrund, zum Ziel, zeitgenössische sino-französische Stimmen hörbar zu machen, die sich, wie gerade ausgeführt, großer Beliebtheit erfreuen. Es geht um Autor*innen, die in China geboren und nach Frankreich eingewandert sind, um dort auf Französisch zu schreiben. Hierbei spielen vor allem folgende Fragen eine Rolle: Was macht diese literarische Produktion - und vor allem ihren großen Erfolg - aus? Welche Themen und welche ästhetischen Strategien spielen eine Rolle und bieten sich ganz besonders an, um einer Identität, die sich im entre-deux zwischen Frankreich und China entwirft, gerecht zu werden? Welche Rolle spielt die (teils traumatische) chinesische Geschichte, die in den Texten vielfach erinnert wird?
Vortrag durch die LV-Leiterin
Gemeinsame Lekture und Analyse
Gruppenarbeiten
Schreibaufträge
- Regelmäßige aktive Teilnahme
- Textlektüre
- Kurzpräsentationen
- Erstellung eines 'dossier théoretico-pratique' am Ende des Kurses
wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben.
Als Ganzlektüren vorgesehen:
- Dai Sijie, Balzac et la petite tailleuse chinoise
- Shan Sa, La joueuse de Go
- Ling Xi, Été strident (nouvelles)
Ausschnitte:
- Francois Cheng: ausgewählte Gedichte
Begleitend:
Pröll, Julia: "Seltsam, Sie sind nicht sehr chinesisch!" Autor*innen chinesischer Herkunft, die auf Französisch schreiben, stellen sich vor. Innsbruck: Innsbruck University Press: 2012.
- Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
- Romanistik (Diplom), Unterrichtsfach Französisch, Italienisch, Spanisch (Lehramt) gemäß den Studienplänen 2001
- Masterstudium Romanistik laut Curriculum 2018 (120 ECTS-AP, 4 Semester)
- Masterstudium Französisch laut Curriculum 2009 (120 ECTS-AP, 4 Semester)
- Fakultät für LehrerInnenbildung
- SDG 4 - Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
Gruppe 0
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Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Mi 06.10.2021
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08.30 - 10.00 | 40130 40130 | Barrierefrei | |
Mi 13.10.2021
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08.30 - 10.00 | 40130 40130 | Barrierefrei | |
Mi 20.10.2021
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08.30 - 10.00 | 40130 40130 | Barrierefrei | |
Mi 27.10.2021
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08.30 - 10.00 | 40130 40130 | Barrierefrei | |
Mi 03.11.2021
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08.30 - 10.00 | 40130 40130 | Barrierefrei | |
Mi 10.11.2021
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08.30 - 10.00 | 40130 40130 | Barrierefrei | |
Mi 17.11.2021
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08.30 - 10.00 | 40130 40130 | Barrierefrei | |
Mi 24.11.2021
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08.30 - 10.00 | 40130 40130 | Barrierefrei | |
Mi 01.12.2021
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08.30 - 10.00 | 40130 40130 | Barrierefrei | |
Mi 15.12.2021
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08.30 - 10.00 | 40130 40130 | Barrierefrei | |
Mi 12.01.2022
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08.30 - 10.00 | 40130 40130 | Barrierefrei | |
Mi 19.01.2022
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08.30 - 10.00 | 40130 40130 | Barrierefrei | |
Mi 26.01.2022
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08.30 - 10.00 | 40130 40130 | Barrierefrei | |
Mi 02.02.2022
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08.30 - 10.00 | 40130 40130 | Barrierefrei |