645207 UE Quellen und Darstellungen der Österreichischen Geschichte: Transculturation and Circulation: Knowing Austria from Inside and Out, ca. 1642-1942

Wintersemester 2021/2022 | Stand: 05.10.2021 LV auf Merkliste setzen
645207
UE Quellen und Darstellungen der Österreichischen Geschichte: Transculturation and Circulation: Knowing Austria from Inside and Out, ca. 1642-1942
UE 1
2,5
Block
semestral
Englisch

Sie gewinnen einen breiteren historischen Blick auf die Geschichte der Habsburgermonarchie. Sie lernen einerseits, wie die Menschen aus der zentraleuropäischen Region die Welt sahen, und andererseits wie Ausländer die habsburgischen Länder vom 17. bis zum 20. Jahrhundert wahrnahmen. Durch die Untersuchung von Schlüsseltexten und den Umgang mit Quellen werden Sie lernen weiteren analytischen Fähigkeiten zu entwickeln. Durch den Vergleich und die Diskussion von Texten, die von österreichischen und fremden Personen in den habsburgischen Ländern verfasst wurden, werden Sie an verschiedenen historischen Interpretationen und Verständnisse der österreichischen Geschichte gewöhnt. Durch das Erlernen der Anwendung von Werkzeugen, die eher in den postkolonialen Studien verwendet werden, wie Transkulturalisierung, Zirkulation und das Konzept des ‚Othering‘, werden Sie in der Lage sein, eine weniger eurozentrische Idee Österreichs für sich selbst zu konstruieren.

Wissen über sich selbst und andere wird durch Interaktion erzeugt. Kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Austausch zwischen Individuen innerhalb und außerhalb eines gemeinsamen Raumes prägt das individuelle Verständnis von Zugehörigkeit, Erbe und Ort. Es gibt keinen festen Ort der Wissensproduktion, sondern vielmehr einen kontinuierlichen Prozess des Lernens, der Aneignung und der Übertragung. Die postkolonialen Studien haben uns tiefere Einblicke in diese gemeinsame Dynamik von Wahrnehmung und kulturellen Identitäten gegeben. Sie ermöglichen, wie Konstruktionen von Weltbildern in Kontaktzonen zu den Herkunftsorten zurückhallen und wie Wissen, das an einem Ort erworben wurde, an einem anderen zirkulieren und sich zu etwas Neuem verbinden kann.

Die Fokussierung auf die Konzepte der Transkulturalität und der Zirkulation stattet Sie dieser Kurs mit einem breiteren Toolkit aus, mit dem Sie die österreichische Geschichte betrachten und analysieren können.

Schlüsselkonzepte werden in der ersten Klasse eingeführt. Jede nachfolgende Unterrichtseinheit orientiert sich an zwei Quellentexten, die entweder darstellen, wie ein Fremder die österreichischen Länder sah oder wie ein(e) "Österreichischer*in" die Welt um sich herum betrachtete. Sie werden angeleitet, jeden Text zu analysieren und herauszufinden, wie das spezifische Medium oder die Art des Textes seine historische Bedeutung verändert. Sie werden auch die Transkulturalitätselemente in Primärtexten aufdecken und Wissenszirkulation innerhalb eines bestimmten Ortes oder Zeitraums identifizieren können.

Aktive Mitarbeit und Diskussionsbeiträge. Das Verfassen und Präsentieren einer kurzer Arbeit (ca. 7 Seiten) auf Englisch oder Deutsch ist die Grundlage der Prüfung. Die Studierenden können in den LV-Einheiten wahlweise die deutsche oder englische Sprache verwenden.

Kernliteratur:

Johannes Feichtinger, “Kakanian Mélange: Habsburg Central Europe and the Shift from the Study of Identity to the Study of Similarity,” in Anil Bhatti and Dorothee Kimmich, eds., Similarity: A Paradigm for Culture Theory (New York/New Delhi: Tulika Books, 2018), 225-245.

Andreas Kilcher, “Assimilation and Circulation: A Nineteenth-century universalistic model of knowledge,” in  Anil Bhatti and Dorothee Kimmich, eds., Similarity: A Paradigm for Culture Theory (New York/New Delhi: Tulika Books, 2018), 192-209.

Mary Louise Pratt, Imperial Eyes: Travel Writing and Transculturation, 2nd Edition (London: Routledge, 2008). 

Kapil Raj, “Beyond Postcolonialism… and Postpositivism: Circulation and the Global History of Science,” Isis, 104, no. 2 (2013), 337-347.

Vor dem Besuch dieser LV wird die Absolvierung der VO Basiswissen aus dem Kernfach Österreichische Geschichte empfohlen.

Die Studierenden können in den LV-Einheiten wahlweise die deutsche oder englische Sprache verwenden.

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