LFU:online

Authentische Einblicke in das literarische Schreiben und in die Poetologie von AutorInnen

Sprung in der Zeit

In seiner Autobiographie beschreibt Péter Nádas eine Erinnerungstechnik, die er als Kind eingeübt hat. Eine Szene genau ansehen; dann die Augen schließen; den genauen Blick wiederholen. Der Moment wird gespalten und verdoppelt und so ein Bild von ihm abgelöst.

Die Literatur kann sich in diesem Spalt innerhalb des Moments einnisten; auf ein Eigenleben des Bildes vertrauen, ein Eigenleben in der Sprache und doch mehr als nur Sprache. Bei Autoren der klassischen Moderne wie Hermann Broch und Marcel Proust verdichtet sich dieses Vertrauen zu Phantasien von einer zweiten Geburt ("das Werk"), aus der eine andere, nicht chronologische Form von Zeitlichkeit - und die Möglichkeit von etwas wie nachträglicher Erfahrung - folgen soll.

Über die Lektüre dieser und anderer Autoren und mit Blick auf sein aktuelles Romanprojekt möchte Thomas Stangl diesen Phantasien nachspüren und ausloten, was daran zu retten sein könnte und vielleicht seine Notwendigkeit, nicht nur in der Literatur, hat.

Lesung, Vortrag, Konversatorium, Abschlussgespräch

Lehrveranstaltungsprüfung gemäß § 7 Satzungsteil, Studienrechtliche Bestimmungen

wird noch bekannt gegeben

Keine

Voraussetzung für ein Zeugnis ist die Teilnahme an allen Veranstaltungen und ein Abschlussgespräch. Die Modalitäten des Abschlussgesprächs werden in der Vorbesprechung bekannt gegeben.

Die Poetik-VO findet von Mittwoch, 18. Mai bis Freitag, 20. Mai 2022 statt.

Mittwoch 18.5. 2022 19.00-21.00 Uhr, Lesung, Literaturhaus am Inn/Brennerarchiv
  Donnerstag, 19.5.2022 , 11.00-13.00 Uhr, Vorlesung, Teil 1, Literaturhaus am Inn/Brenner-Archiv
Donnerstag, 19.5.2022 , 15.00-17.00 Uhr, Vorlesung, Teil 2, Literaturhaus am Inn/Brenner-Archiv
Freitag, 20. Mai 2022, 11.00-13.00 Uhr, Konversatorium, Literaturhaus am Inn/Brenner-Archiv,

Mittwoch, 9. März 2022 13.00-14.00 Vorbesprechung, Literaturhaus am Inn/Brenner-Archiv - webconference