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2017 widmet Leila Slimani - für ihren Roman Chanson douce mit dem renommierten Prix Goncourt ausgezeichnet - das Buch Sexe et mensonge dem Sexualleben marokkanischer Frauen, das, ihrer Ansicht nach, zwischen Unterwerfung unter Konventionen einerseits und Transgression, andererseits oszilliert. 
Die genannte Publikation soll zum Ausgangspunkt genommen werden, um sich mit den Teilnehmer*innen Fragen der 'Gender-Transgression' in den frankophonen Literaturen der unmittelbaren Gegenwart zuzwenden. Dies beinhaltet unter anderem:

a) Erwerb und v.a. Vertiefung gender-theoretischer Kenntnisse
b) Erwerb und Vertiefung von gendersensitiver Lektüre- und Analysekompetenz 
c) Erwerb vertiefter Kenntnisse im Bereich der frankophonen Literaturen der unmittelbaren Gegenwart

In einem theoretischen Teil sollen vorhandene Kenntnisse sowohl im Bereich der frankophonen Literaturen als auch der Gender Studies (v.a in Bezug auf heterosexuelle Matrix und performative Subversion) wiederholt und vertieft werden, um sie in einem zweiten Schritt produktiv aufeinander zu beziehen. 
In einem praktischen Teil sollen literarische Werke mithilfe eines geeigneten Instrumentariums analysiert werden. 

Folgende Fragen sind dabei von Bedeutung:

- wie werden westliche Gender-Theoretiker(innen) in den frankophonen Literaturen rezipiert?
- wie werden Tabubrüche im Hinblick auf 'abweichende' Sexualität vollzogen und wie werden sie literarisch in Szene gesetzt?
inwiefern werden Tabubrüche in unterschiedlichen frankopohonen Räumen inszeniert? Eine vergleichende Perspektive.

Literatur (Auswahl):

Ling Xi, "Été strident"
Abedellah Taia, L'armée du salut
Nina Bouraoui, Garcon manqué
Fatima Daas, La petite dernière (Die Autorin wird am 11.05.2022 in Innsbruck sein, was uns erlaubt, gemeinsam die Lesung zu besuchen und vorab gemeinsam Fragen an die Autorin zu formulieren.)

*Vorstellung wichtiger theoretischer Schlüsselbegriffe
* Diskussion des theoretischen Inputs
*gemeinsame (Primär-)Textlektüre und Diskussion
*gemeinsamer Besuch der Lesung von Fatima Daas (Vorbereitung von Fragen an die Autorin)

Bewertungskriterien

1. Regelmäßige Teilnahme
2. Textlektüre
3. Kurze mündliche Präsentationen und schriftliche Arbeitsaufträge)
4. Schriftliche Seminararbeit (20 Seiten)

s.o.