LFU:online

Die Studierende können ortspastorale Diskurse nicht nur zeitgeschichtlich-kontextbezogen rekonstruieren, sondern sie in ihrer Perspektivität auch eigenständig und kreativ weiterdenken.

„Kann Kirche noch Gemeinde sein?" (B. Spielberg). An dieser Frage scheiden sich in einer der aktuell spannendsten Debatten der Pastoraltheologie gerade die theologischen Geister. Die einen würden die Gemeinde am liebsten in das Museum unzeitgemäßer Kirchenformate stecken, die anderen wehren geradezu reflexhaft jede Kritik an dieser kirchlichen Sozialform ab. Von exemplarischen Praxisorten her skizziert die Vorlesung die Umrisse einer gesamtpastoralen Ortskunde auf dem Boden des Zweiten Vatikanums, die sowohl einer kommunialen Komm-her-Kirche als auch einer missionarischen Geh-hin-Kirche gerecht zu werden versucht. Beide Dynamiken ergeben eine duale Ekklesiologie, die in den kirchlichen Strukturprozessen der Gegenwart zu eigenen pastoralen Optionen herausfordert. Angesichts der Krise der klassischen ‚Pfarrgemeinde’ geht es um die Entstehung und Entwicklung von pastoralen Orten der Nähe (Stichwort: Gemeinde) in einem kirchlichen Raum der Weite (Stichwort: Pfarre), die einerseits um die Gefahr der Kirchenverdunstung und andererseits der Milieuverengung weiß.

Powerpoint-gestützte Vorlesung mit Textreader und partizipativen Elementen.

Christian Bauer: Gott außerhalb der Pfarrgemeinde entdecken, in Sellmann Matthias (Hg): Gemeinde ohne Zukunft? Theologische Debatte und praktische Modelle, Freiburg/Br. 2013, 349-371.

Weitere Literatur wird in der Vorlesung genannt.

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