LFU:online

Curr. 2021 § 5 (1) 15: Dieses Modul dient der Vertiefung in ausgewählte Themenbereiche der Soziologie. Die Studierenden spezialisieren sich in einem oder mehreren Fachgebiet(en) und erlangen darin vertiefte Kenntnisse.

Der Begriff 'Sicherheitsgesellschaft' wird im Rahmen von kriminologischen Zeitdiagnosen verwendet, um aktuelle gesellschaftliche Transformationen der sozialen Kontrolle zu beschreiben: Kriminalpolitischer Wandel von einem wohlfahrtsstaatlichen Strafmodell zu einem Modell des Risikomanagements. Im Vorlesungsteil werden verschiedene Paradigmen der Kriminologie vorgestellt (Rationalismus, Positivismus, Konstruktivismus) und daraus entsprechende Präventionspolitiken abgeleitet. Im Seminarteil werden die konkreten Mechanismen und Wirkungen dieser Präventionspolitiken zu diskutieren sein: Eigenverantwortung und Selbstschutz; Überwachungspraktiken; Labeling; versteckte Verhaltensmanipulation (Nudging); Kommodifizierung der Kontrolle; Veränderung der Tatgelegenheitsstrukturen; Polizeiarbeit und Zivilgesellschaft; Therapie statt Strafe; etc.

Vorlesungsteil und Seminarteil; eigenständiges Literaturstudium; Gruppenarbeiten und -präsentationen;

Schriftliche Prüfung über die Vorlesungsinhalte; kurze schriftliche Ausarbeitungen im Seminarteil; "Konferenz-Panels" der Arbeitsgruppen.

Bogner, A. (2018): Gesellschaftsdiagnosen. 3. Aufl. Kap. 6: Sicherheitsgesellschaft. S. 99-114. Beltz-Juventa Verlag. Weinheim und Basel.
Garland, D. (2008/orig.2001): Kultur der Kontrolle. Verbrechensbekämpfung und soziale Ordnung in der Gegenwart. Campus. Frankfurt/Main.
Singelnstein, T. und Stolle, P. (2012): Die Sicherheitsgesellschaft. Soziale Kontrolle im 21. Jahrhundert. 3. Auflage. VS Verlag. Wiesbaden.
Singelnstein, T. und Kunz, K.-L. (2021): Kriminologie. 8. Auflage. Utb Verlags-AG.

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