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Die Studierenden erwerben individuelle, jedoch breit aufgefächerte Kenntnisse und Kompetenzen in verschiedenen Fachbereichen der Architektur. Sie entwickeln ein strategisches Verständnis für die Integration fachlichen Wissens in die Konzeption, Planung, Umsetzung und Vermittlung von Architektur.

Die Sieben Todsünden

Wie auch immer die Ursachen gelagert sind, es stimmt schon: Trotz oder gerade wegen einiger Bausünden hat der Diskurs rund um Baukultur in Teilen des Alpenraums seit einigen Jahren deutlich an Intensität und Gehalt gewonnen. Architekturkritik ist die Auseinanders-etzung mit gebauter und nicht gebauter Architektur, sie ist Vermittlung von Baukultur. Architekturkritik gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar, sie ist eine wertschätzende Haltung, die den Blick öffnet für die Qualität von Bauwerken und gebauten Räumen. Als ernsthafte Auseinandersetzung und Enthüllung dessen, was sich hinter den Formen oder Prozessen verbirgt, sollte sie frei sein vom gängigen Zeitgeschmack und modischen Attituden. Dabei geht es auch darum, eine klare Haltung einzunehmen. Spannend wird das Aufeinandertreffen zwischen verschiedenen Meinungen entsprechend der Pluralität unseres Berufes und unserer Gesellschaft. Architekturkritik stellt sich weder in den Dienst der Architekt*innen noch der Investor*innen, sondern wendet sich jenen zu, die mit der Architektur leben müssen. Sie nimmt auch das Verhalten anonymer Benutzer öffentlicher Bauten auf, die Wertschätzung der Öffentlichkeit, den formale Kontext im historischen Ensemble, die Landschaft.

Die Studierenden sollen sich im Laufe eines Semesters als Architekturkritiker*innen betätigen. Das Seminar lädt sie dazu ein, sich bewusst und kritisch mit der gestalteten Umwelt auseinanderzusetzen, quer durchs Land auf besonders schlecht geratene Architektur zu blicken, ihre Beobachtungen zu dokumentieren und auf dieser Basis eine Architekturkritik zu formulieren. Sie werden sie sich also nicht den besten Beispielen ihrer Zunft widmen, sondern den Fällen, die besonders missfallen. Als Erstes gilt es, die Hürde der eigenen Abneigung gegenüber dem zu analysierenden Objekt zu überwinden. Architekturkritik sollte loben, strafen und vielleicht auch trösten. Die Studierenden sollen sich zu Schwadronierern machen, Besserwissern, dankbaren Vermittlern, Groupies der Szene, Egozentrikern, Trendforschern, brillanten Denkern, Königsmachern, Nestbeschmutzern, Populisten (im besten Sinne des Wortes) ...

Lehrveranstaltungsprüfung gemäß § 7 Satzungsteil, Studienrechtliche Bestimmungen.

Wird im Rahmen der ersten Lehrveranstaltung besprochen.