103222 SE Spezielle Kommunikations- und Handlungskompetenzen 1:

Sommersemester 2023 | Stand: 09.11.2023 LV auf Merkliste setzen
103222
SE Spezielle Kommunikations- und Handlungskompetenzen 1:
SE 2
5
14tg.
semestral
Deutsch

- Kritische Auseinandersetzung mit sozialwissenschaftlichen, politikdidaktischen, -theoretischen Themen im Allgemeinen

Annäherung an die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismusforschung und pädagogischen/präventiven Ansätzen

- Beschäftigung mit zentralen (historischen und zeitgenössischen) Begrifflichkeiten, Erklärungsmodellen und Konzepten

- Erwerb politikdidaktischer Kompetenzen

- Analyse und Kritik politisch-theoretischer Konzeptionen und Argumente

- Vertiefung des Wissens zur Politischen Bildung, Didaktik und Rechsextremismusprävention

- Erwerb von Methoden der Rechtsextremismusprävention

- Mündliche und schriftliche Präsentations- und Interpretationsfähigkeiten der gelesenen Texte

- Vertiefung des selbstständigen, wissenschaftlichen Arbeitens und Argumentierens

Europaweit lässt sich sowohl auf der Einstellungsebene als auch bei Wahlen verstärkt ein Trend zu rechtem bis rechtsextremem Gedankengut verzeichnen, der auch vor Bildungseinrichtungen. So sind Pädagog*innen einerseits damit konfrontiert, dass Menschen sich rechtsextremen Denkweisen zuwenden und müssen damit Umgangsformen finden. Andererseits sind Diskriminierungen aufgrund von unterschiedlichen, meist miteinander verschränkten Benachteiligungsfaktoren wie Herkunft, Klasse oder Geschlecht eine gesellschaftliche Realität, die Menschen (auch in Bildungseinrichtungen) tagtäglich erleben. Auch hier brauchen Fachkräfte geeignete pädagogische und didaktische Konzepte, um Diskriminierungserfahrungen aufgreifen zu können.

Intersektional gedachte politische Bildungsarbeit will zum einen von Diskriminierung betroffene Menschen empowern, in dem sie ihre diesbezüglich gemachten Erfahrungen verarbeiten. Zum anderen wirkt sie präventiv, indem Ansätze entwickelt werden, die Ideologien von Ungleichheit, Gewalt und Rassismus oder Antisemitismus entgegenwirken. So zielen Methoden der politischen Bildung einerseits darauf ab, Strategien zu entwickeln, die durch die Anerkennung gesellschaftlicher Heterogenität und Diversität das Recht auf Gleichbehandlung aller Menschen umzusetzen versuchen. Andererseits sind derartige Bestrebungen darum bemüht, langfristig jene Strukturen, die Benachteiligung begünstigen, zu verändern.


In der Lehrveranstaltung werden Erkenntnisse der Rechtsextremismusforschung über die Akzeptanz menschenverachtender Ideologien der Ungleichheit aufgegriffen und mit Ansätzen der Politischen Bildung, der Pädagogik und der Präventionsarbeit in Beziehung gesetzt. Der Schwerpunkt liegt auf Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus. Ausgehend von theoretischen Überlegungen zum Zusammenspiel von Rechtsextremismus und politischer Bildung werden diese mit pädagogischen Praxen in Beziehung gesetzt und Möglichkeiten und Hindernisse der Rechtsextremismusprävention nachgezeichnet. Dabei werden modernisierte rechte Akteur*innen und Narrative, der fehlende Blick auf Opferperspektiven und Alternativen zum Neonazismus ebenso thematisiert wie Geschlechterrollen und Gewaltbereitschaft. Die diskutierten Ansätze sollen dazu befähigen, in der beruflichen Bildungspraxis Handlungsroutinen zu hinterfragen und auf herausfordernde Situationen angemessen und professionell zu reagieren.

In der zweiten Lehrveranstaltungseinheit ist ein Überblicksvortrag seitens der Lehrveranstaltungsleiterinnen über die wichtigsten Begrifflichkeiten, theoretischen Ansätze, Theoretiker*innen und Entwicklungen der Rechtsextremismusforschung und Rechtsextremismusprävention vorgesehen. Vertiefende Auseinandersetzungen mit bestimmten Aspekten soll über die Pflichtlektüre einzelner Texte sowie die zusätzlichen Aufgabestellungen (Beantworten von Fragen, Verfassen von Abstracts, Sammelrezension oder schriftlichen Reflexionen der Inhalte der LV sowie Ausarbeitung didaktischer Konzepte) ermöglicht werden. In dem über die Lernplattform zugänglichen Reader wird außerdem eine umfassende, weiterführende Textsammlung zur Verfügung stehen. 

Anwesenheit (mindestens 80% = maximal 3 Mal Fehlen)

Mitarbeit (Diskussionsbeiträge, Abgabe der Aufgaben)

Bearbeitung von drei Texten entlang von Leitfragen

Verfassen einer Abschlussarbeit (ca. 7 Seiten)

 

Lernplattform:

Die zu lesenden Texte und weitere Informationen werden im Rahmen einer Lernplattform (z.B. Moodle) zugänglich gemacht.

 

Maßstäbe der Beurteilung:

Mitarbeit (Partizipation) (25%)

Aufgaben während des Semesters (25%)

Schriftliche Abschlussarbeit (50%)

 

Ad Abschlussarbeit:

a) Review-Prozess:

Es besteht die Möglichkeit bis zu einer bestimmten Deadline einen Entwurf der Abschlussarbeit abzugeben, der dann „korrigiert“ wird und nach Feedback durch die LV-Leiterinnen noch einmal korrigiert werden kann. Der Entwurf wird selbstverständlich NICHT benotet.

 

b) Möglichkeit der Nachbesprechung mit Feedback zur Gesamtperformance in LV

 

c) Möglichkeit der Überarbeitung:

Sollte die Abschlussarbeit negativ ausfallen besteht die Möglichkeit, diese in einer Frist von vierzehn Tagen zu überarbeiten.

-        Amadeu Antonio Stiftung, Radvan, Heike [Hrsg.innen] (2013): Gender und Rechtsextremismusprävention. Berlin: Metropol.

-        Bailer, Brigitte [Bearb.in]; Stiftung Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes [Hrsg.in] (1996): Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus. Wien: Deuticke.

-        Birsl, Ursula [Hrsg.in] (2010): Rechtsextremismus und Gender. Opladen [u.a.]: Budrich Verlag.

-        Claus, Robert; Lehnert, Esther; Müller, Yves [Hrsg.innen] (2010): Rosa-Luxemburg-Stiftung: „Was ein rechter Mann ist ...“ Männlichkeiten im Rechtsextremismus. Berlin: Dietz-Verlag

-        Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (Wien) [Hrsg.in] (2014): Rechtsextremismus. Entwicklungen und Analysen – Band 1. Wien: Mandelbaum-Verlag.

-        Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (Wien) [Hrsg.in] (2016): Rechtsextremismus. Prävention und politische Bildung - Band 2. Wien: Mandelbaum-Verlag.

-        Hechler, Andreas/Stuve, Olaf [Hrsg.] (2015): Geschlechterreflektierte Pädagogik gegen Rechts. Opladen/Berlin/Toronto: Barbara Budrich Verlag.

-        Kronberger, Silvia/Oberlechner, Manfred/Bramberger, Andrea [Hrsg.innen] (2017): Bildung – Intersektionalität – Geschlecht. Innsbruck: StudienVerlag

-        Rommelspacher, Birgit (1992): Rechtsextremismus und Dominanzkultur. Online abrufbar unter: http://www.diss-duisburg.de/Internetbibliothek/Buecher/Herrenvolk/K4.htm (Zugriff am 30.3.2020)

-        Rommelspacher, Birgit (1998): Rassismus und Rechtsextremismus. Der Streit um die Ursachen. Online abrufbar unter: http://www.comlink.de/cl-hh/m.blumentritt/agr52s.htm (Zugriff am 30.3.2020)

-        Schiedel, Heribert (2011): Extreme Rechte in Europa. Wien: Edition Steinbauer.

Kontakt: judith.goetz@uibk.ac.at

siehe Termine
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Di 07.03.2023
11.30 - 14.30 ST Schöpfstraße ST Schöpfstraße
Di 21.03.2023
11.30 - 14.30 ST Schöpfstraße ST Schöpfstraße
Di 18.04.2023
11.30 - 14.30 ST Schöpfstraße ST Schöpfstraße
Di 02.05.2023
11.30 - 14.30 ST Schöpfstraße ST Schöpfstraße
Di 16.05.2023
11.30 - 14.30 ST Schöpfstraße ST Schöpfstraße
Di 30.05.2023
11.30 - 14.30 ST Schöpfstraße ST Schöpfstraße
Di 13.06.2023
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Di 27.06.2023
11.30 - 14.30 ST Schöpfstraße ST Schöpfstraße