602029 SE Sozialphilosophie und Politische Philosophie II: Das Paradigma der Anerkennung

Sommersemester 2023 | Stand: 02.08.2023 LV auf Merkliste setzen
602029
SE Sozialphilosophie und Politische Philosophie II: Das Paradigma der Anerkennung
SE 2
5
Block
2-Jahresrhythmus
Deutsch

Das Seminar setzt sich zum Ziel, in Rückgriff auf die Ideengeschichte die diversen Inblicknahmen von Anerkennung herauszuarbeiten, um sie in ihren rezenten Konturierungen kritisch zu diskutieren und ihre Differenzen systematisch zu verorten.

Anerkennung avancierte in den letzten Jahrzehnten zu einem Schlüsselbegriff sozialphilosophischer und politiktheoretischer Debatten. Anerkennung gilt dabei nicht bloß als epistemologisches Unterfangen (das Er-kennen bestimmter Eigenschaften oder Sachverhalte); die Pointe ist vielmehr, dass durch Anerkennung jemand (z.B. ein Subjekt oder eine Gruppe) in ihrem/seinem Sein oder Status allererst konstituiert, eben an-erkannt wird. Und erst durch diesen Akt von (wechselseitiger) Anerkennung entstehen (egalitäre) Partizipationsmöglichkeiten an sozialen und politischen Prozessen.

Es ist eine ganze Reihe an diversen Strömungen – wie z.B. die Phänomenologie (Jean-Paul Sartre), die Postcolonial Studies (Frantz Fanon), der Marxismus (Louis Althusser), die Psychoanalyse (Jessica Benjamin) und vor allem die neuere Frankfurter Schule (Axel Honneth) –, die auf den von Rousseau und Hegel prominent in die Diskussion eingeführten Begriff der Anerkennung rekurrieren und ihn auf seine subjektkonstitutiven, sozialen und politischen Implikationen hin auf kontroverse Weise erörtern.

Der Terminus der Anerkennung wird nicht zuletzt auch deshalb intensiv diskutiert, weil er sich in ganz unterschiedlichen Hinsichten problematisieren lässt (vgl. Honneth vs. Fraser, Honneth vs. Whitebook, Honneth vs. Rancière oder Honneth vs. Butler). Schließlich zieht ein reziprokes Verständnis stets auch identitätslogische Zuschreibungen und Normalitätsbestimmungen nach sich und droht so die Andersheit des Anderen zu nivellieren.

Das Seminar setzt es sich zum Ziel, in Rückgriff auf die Ideengeschichte die diversen Inblicknahmen von Anerkennung herauszuarbeiten, um sie in ihren rezenten Konturierungen kritisch zu diskutieren. 


Die einzelnen Texte werden in methodisch-didaktischer Hinsicht über ein „close reading“ hinsichtlich ihrer Argumentationsstruktur aufbereitet und kritisch evaluiert

Seminararbeit von 10 Seiten

Honneth, A.: Kampf um Anerkennung. Frankfurt 1992.

Ikäheimo, H. / Lepold, K. / Stahl, T. (Hg.): Recognition and Ambivalence. New York 2021.

Siep L. / Ikäheimo, H. / Quante, M. (Hg.): Handbuch Anerkennung. Wiesbaden 2021.


15.03.2023
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mi 15.03.2023
12.00 - 13.30 4DG14 SR 4DG14 SR
Do 16.03.2023
17.15 - 18.45 40832 SR 40832 SR Barrierefrei
Mi 22.03.2023
12.00 - 13.30 4DG14 SR 4DG14 SR
Do 23.03.2023
17.15 - 18.45 40832 SR 40832 SR Barrierefrei
Mi 29.03.2023
12.00 - 13.30 4DG14 SR 4DG14 SR
Do 30.03.2023
17.15 - 18.45 40832 SR 40832 SR Barrierefrei
Fr 31.03.2023
13.45 - 19.00 4DG14 SR 4DG14 SR
Sa 01.04.2023
09.00 - 13.30 4DG14 SR 4DG14 SR