LFU:online

Fähigkeit, komplexe gegenstandsbezogene, methodische und theoretische Zusammenhänge und Fragestellungen des Faches (gegebenenfalls auch verbunden mit interdisziplinären Perspektiven) selbstständig zu erarbeiten, zu präsentieren und weiterzuentwickeln

Korpuslinguistik stellt einerseits eine Methode der empirischen Sprachdatenanalyse dar, andererseits bildet sie im Rahmen der gebrauchsbasierten Sprachbeschreibung einen Forschungsansatz, der auch in der germanistischen Linguistik seit den frühen 2000er Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Die Korpuslinguistik hat Anwendungsgebiete in der Erforschung lexikalischen und grammatischen Wandels sowie der Erfassung sprachlicher Variation. Über die Beschreibung von Sprachgebrauchskonventionen in spezifischen Domänen stellt sie Grundlagen bereit für die Anwendungsgebiete der Sprachvermittlung und Sprachbildung. Korpuslinguistische Beschreibungsansätze sind grundlegend für die moderne Lexikographie. Daneben bilden sie ebenso einen Zugang, um Diskurse zu gesellschaftlich relevanten Themen empirisch zu untersuchen.

Angesichts der sprachlichen Pluralisierung heutiger Gesellschaften ist bezüglich aller genannten Anwendungsbereiche eine Sensibilität für die Sprachspezifik von Ausdrucksprägungen wichtig. Sprachvergleichende Korpusanalysen können solche Spezifika zugänglich machen. Die Lehrveranstaltung will daher das Thema Korpuslinguistik des Deutschen um eine mehrsprachig-sprachreflexive Perspektive erweitern und wählt dazu ein besonderes Format: Sie wird in Kooperation mit der LV MA: Interdisziplinäre Kompetenzen: Korpuslinguistik – Sprachvergleich und Fremdsprachendidaktik durchgeführt. Gemeinsam mit Studierenden der romanischen Fremdsprachenphilologie werden Sie in einer Phase des Seminars eine Fragestellung mit Hilfe korpuslinguistischer Methoden anhand deutscher und im Vergleich dazu französischer, spanischer bzw. italienischsprachiger Daten bearbeiten und so in der fachlichen Auseinandersetzung Erfahrungen im mehrsprachig-sprachreflexiven und interdisziplinären Arbeiten gewinnen.

Wir werden uns im Seminar zunächst mit Konzepten, Grundbegriffen und Methoden der Korpuslinguistik beschäftigen. Sie werden wichtige verfügbare Korpora kennenlernen und sehen, wie sie kleinere Korpora für spezifische Untersuchungszwecke selbst erstellen und analysieren können. Dies bildet die Grundlage für den zweiten Teil, die kooperative Projektarbeit. Im dritten Teil des Seminars steht die Auseinandersetzung mit korpuslinguistischen Studien zu verschiedenen Themen der angewandten germanistischen Sprachwissenschaft im Mittelpunkt, wobei wir die Möglichkeiten und Herausforderungen des Ansatzes herausarbeiten werden.

Kurze Inputs der Lehrenden, vorbereitende Lektüre sowie Recherche, Diskussion von Forschungsliteratur, Analyseübungen, Gruppenarbeit, Kurzpräsentationen

Mündliche Kurzpräsentation, kurze schriftliche Ausarbeitung, schriftliche Arbeit

Wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.

Keine.