LFU:online

Aneignung von Überblickswissen über Sozialismus als einer der prägenden Ideologien und Gesellschaftsformen des 20. Jahrhunderts; Verständnis für relevante aktuelle wissenschaftliche Debatten; Verständnis für Möglichkeiten und Grenzen ausgewählter globalhistorischer Zugänge, u.a. Verflechtungs- und Transfergeschichte, akteurszentrierte Ansätze und globale Lebensläufe.

Das Verständnis von Globalisierung als rein westlicher oder kapitalistischer Prozess ist in neueren Forschungen infrage gestellt worden: vielmehr gab (und gibt) es eine Reihe von Globalisierungen, oder zumindest Globalisierungsprojekten. Das Alternativprojekt mit der größten Reichweite war der Sozialismus: weit über die Hälfte der Weltbevölkerung lebte im zweiten Drittel des 20. Jahrhunderts in sozialistischen Staaten. Entgegen Karl Marx‘ Annahme hatte sich der Sozialismus als Gesellschaftsform aber nicht im kapitalistischen Zentrum, sondern in der Peripherie durchgesetzt: zuerst in Russland, nach dem 2. Weltkrieg dann auch in Ländern Osteuropas, Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Diese geographische Ausdehnung ging auch mit einer Diversifizierung sozialistischer Konzepte und Praktiken einher. Die Vorlesung behandelt die Zirkulation von Ideen, Ressourcen, Personen im „sozialistischen Weltsystem“ und diskutiert die Dynamik der Transfers, Allianzen und Konkurrenzbeziehungen mit Beispielen von Albanien bis Sansibar zwischen 1917 und 1991. Themenschwerpunkte der Einheiten sind u.a. Anti/Rassismus, Anti/Imperialismus und Dekolonisierung, Migration, Arbeit und Gender sowie Entwicklung.

Vortrag und Diskussion

Schriftliche Klausurarbeit in der vorletzten Arbeitssitzung

Diese Vorlesung gilt auch als Außereuropäische Geschichte I ODER II für Studierende des Curriculum BA Geschichte (2009). In diesem Fall gilt ein reduzierter Workload.

Die Vorlesung wird auf Englisch gehalten. Prüfungen und schriftliche Arbeiten können jedoch auch auf Deutsch geschrieben werden bzw. können Fragen auch auf Deutsch gestellt werden.