LFU:online

Die Studierenden sollen mit unterschiedlichen Interpretationen wichtiger Koranpassagen vertraut werden.  Sie sollen verschiedene Auslegungsmethoden kennenlernen. Sie sollen dadurch in der Lage sein, aus diesen unterschiedlichen Herangehensweisen einen Interpretationsraum für den Umgang mit gegenwärtigen Herausforderungen der muslimischen Gemeinschaft allgemein und insbesondere in Europa zu schaffen.

Durch Anwendungsbeispiele ausgewählter Koranpassagen sollen verschiede Ansätze veranschaulicht werden. Dazu werden Standardwerke der Koranexegese wie „Ǧāmiʿ al-bayān ʿan taʾwīl āy al-qurʾān“ von at-Tabari, „al-kaššāf ʿan ḥaqāʾiqi ’t-tanzīl “ von az-Zamaḫšarī oder „Mafātīḥ al-ġaib“ von Faḫr ad-Dīn ar-Rāzī herangezogen.

Zuletzt werden im Seminar die wichtigsten Grundlagen der Koranexegese (usul at-Tafsir) anhand der Arbeiten al-Ġazzālīs, Ibn Rušds und Ibn Taimīyas gegenübergestellt und verglichen. Außerdem werden zeitgenössische Interpretationen für als schwierig geltende Koranpassagen vorgestellt.

Vortrag, Diskussion, Textarbeit an ausgewählter Koranpassagen, Referate

Referat mit Präsentation, schriftliche Seminararbeit; aktive Mitarbeit

Abū Zaid, Naṣr Ḥāmid: al Itiǧāh al-ʿaqlī fi at-tafsīr. al-Markaz at-taqāfi al ʿarabi. Beirut , Casablanca 2007.

Angelika Neuwirth: Koran. S. 96-135. In: Helmut Gätje (Hrsg.): Grundriß der arabischen Philologie. Bd. II. Literaturwissenschaft. Wiesbaden 1987.

Fuat Sezgin: Geschichte des arabischen Schrifttums. Bd. I. Qurānwissenschaften S. 3-49. Brill. Leiden 1967.

Ignaz Goldziher, Die Richtungen der islamischen Koranauslegung, Leiden 1920

Kermani, N. (2000). Gott ist schön: Das ästhetische Erleben des Koran. München: Beck.

Ömer Özsoy, Ertuğrul Şahin: Existenzielle Voraussetzungen der Koranhermeneutik und soziale Komponenten ihrer Etablierung in Deutschland, in: Recht der Jugend und des Bildungswesens, 1 (2010), 29-38