720277 SE Spezielle Störungsbilder: Persönlichkeit und Neurowissenschaften

Sommersemester 2023 | Stand: 18.01.2023 LV auf Merkliste setzen
720277
SE Spezielle Störungsbilder: Persönlichkeit und Neurowissenschaften
SE 2
3,5
wöch.
semestral
Deutsch

Die Studierenden verfügen über Kenntnisse zur den etablierten und neuen Modellen der Persönlichkeitsstörungen und Psychopathologie. Die Studierenden besitzen auch Kenntnisse über die aktuelle Forschung mit quantitativen Ansätze aus dem Bereich der Persönlichkeit/Psychopathologie (z.B. Hierarchische Taxonomie der Psychopathologie, HiTOP; Kotov et al. 2017) und deren Zusammenhang mit der aktuellen neurowissenschaftlichen Forschung (z.B. research domain criteria, RDoC; Insel).

Traditionell wurde Persönlichkeit in Form von Dimensionen menschlicher Erfahrung konzeptualisiert - gewohnheitsmäßige Denk-, Fühl- und Verhaltensweisen. Im Gegensatz dazu wurde die Psychopathologie traditionell in Form von Störungskategorien konzeptualisiert - gestörtes Denken, Fühlen und Verhalten. Die empirische Literatur zeigte jedoch, dass sich die Psychopathologie nicht in leicht zu unterscheidenden Kategorien zusammenfügt. Quantitative Modelle der Persönlichkeit ergaben latente Dimensionen, die sich sowohl im allgemeinen als auch im maladaptiven Bereich widerspiegeln. Darüberhinaus gibt es aktuelle Forschung mit quantitativen Modellen der Psychopathologie, die auf ähnliche latente Dimensionen hinweisen (z.B. Widiger, Sellbom, Chmielewski, Clark, DeYoung, Kotov und Wright 2019). Das Seminar soll einen umfassenden Überblick über das gegenwärtige Verständnis von Persönlichkeit bzw. Persönlichkeitsstörungen (z.B. Alternatives Modell der Persönlichkeit, AMPD im DSM-5, APA, 2013; Persönlichkeitsdiagnostik im ICD-11 der WHO, 2018) geben unter Bezugnahme der aktuellen Forschung im Bereich Quantifizierung von Psychopathologie (Hierarchische Taxonomie der Psychopathologie, HiTOP , Kotov et al. 2017). Außerdem sollen eine Reihe von Beispielen von neueren Forschungsarbeiten besprochen werden, die darauf abzielen, neurobiologische Korrelate breiter, transdiagnostischer Prozesse innerhalb eines integrierten Persönlichkeits-Psychopathologie-Rahmens aufzuklären.

Für das Seminar sind Referate mit Diskussion im Plenum vorgesehen

Beurteilung aufgrund von regelmäßigen mündlichen Beiträgen der TeilnehmerInnen und einem Referat.

Zentrale Literatur ist in deutscher und englischer Sprache

09.03.2023