LFU:online

Einsicht in zentrale Positionen und Anliegen der frühen bis mittleren Gnadentheologie des Augustinus, sowie in Prädestinationsaussagen in Röm 9–11. Von daher Verständnis für zentrale grundsätzliche Probleme von Gnade und Freiheit, Erbsünde und Prädestination in ihrem Zusammenhang.

Im Jahr 397, 14 Jahre vor Beginn seiner Kontroversen mit Pelagius, hat Augustinus seine bisherige Theologie zu Prädestination und Erbsünde, Gnade und Freiheit, radikal transformiert und damit spätere extreme Positionen bereits vorweggenommen. Anlass für diese theologische Wende war eine Anfrage seines früheren Mentors und Freundes Simplician in Bezug auf einige schwierige biblische Texte, vor allem aus dem 9. Kapitel des Römerbriefs, die er mit dem Buch „An Simplician“ beantwortete.

In der Lehrveranstaltung werden wir den theologisch zentralen und umstrittenen Teil 1,2 lesen, diskutieren und uns mit den theologischen Sachfragen zu Röm 9, Prädestination und Erbsünde, Gnade und Freiheit auseinander setzen, die in Augustins Simplicians engstens miteinander zusammenhängen.

Eigene vorbereitende Lektüre von Kapiteln aus Augustins „An Simplician“. Gemeinsame Diskussion der Texte und von damit zusammenhängenden theologischen Sachfragen in der LVA. Verfassen von kleineren Arbeiten zu ausgewählten Fragen, die in der LVA gemeinsam diskutiert werden.

Schriftlich und mündlich.

Allgemeine Informationen zu Prüfungen, Terminen und Anmeldung am Institut auf: https://www.uibk.ac.at/systheol/lehre/pruefungen.html.de.

• Augustinus, Aurelius, An Simpician zwei Bücher über verschiedene Fragen: T. G. Ring (Hg.), An Simplicianus zwei Bücher über verschiedene Fragen, Sankt Augustinus – der Lehrer der Gnade. Gesamtausgabe seiner antipelagianischen Schriften (Würzburg 1989).
• Augustinus, Aurelius (1989): An Simpician zwei Bücher über verschiedene Fragen. In: Thomas Gerhard Ring (Hg.): An Simplicianus zwei Bücher über verschiedene Fragen. Würzburg: Augustinus-Verlag (Sankt Augustinus - der Lehrer der Gnade. Gesamtausgabe seiner antipelagianischen Schriften, Prolegomena III), S. 56–175.
• Ring, Thomas Gerhard (1989): Einführung und Erläuterungen. In: Thomas Gerhard Ring (Hg.): An Simplicianus zwei Bücher über verschiedene Fragen. Würzburg: Augustinus-Verlag (Sankt Augustinus – der Lehrer der Gnade. Gesamtausgabe seiner antipelagianischen Schriften, Prolegomena III), 4–45, 177–363.
• Kurt Flasch, Logik des Schreckens. Augustinus, hg. u. erklärt von Kurt Flasch (Excerpta classica 8). Dieterich: Mainz 1990.
• Ring, Thomas Gerhard (1994): Bruch oder Entwicklung im Gnadenbegriff Augustins? Kritische Bemerkungen zu K. Flasch, Logik des Schreckens: Augustiniana 44, 31–113.
• Willibald Sandler, Augustine without a “Theodicy of a Condemning God. The Interpretation of Romans and the Understanding of Grace, Original Sin, Freedom and Predestination: T. Bokedal – L. Jansen – M. Borowski (Hg.), Scripture and Theology. Historical and systematic perspectives, Theologische Bibliothek Töpelmann ([S.l.] 2023), Publikation in Vorbereitung.
• Willibald Sandler, Augustinus – Lehrer der Gnade und Logiker des Schreckens? Ein nötiger Schnitt in der Rezeption von „An Simplician“ aus der Perspektive der dramatischen Theologie, Skizzen zur dramatischen Theologie. Erkundungen und Bewährungsproben (Freiburg im Breisgau 2012), 335–377.
• Schwager, Raymund ([1986] 2015): Unfehlbare Gnade gegen göttliche Erziehung. Die Erlösungsproblematik in der pelagianischen Krise. In: Raymund Schwager: Der wunderbare Tausch. Zur Geschichte und Deutung der Erlösungslehre. Hg. v. Nikolaus Wandinger. Freiburg i.Br., Basel etc.: Herder (Gesammelte Schriften Band, 3), S. 183–233.
• Wolter, Michael (2019): Der Brief an die Römer. Teilband 2: Röm 9-16. 1. Auflage. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (EKK, Band 6,2).

Keine.