618035 VO Methodik: "Wer ist im Stande, das Buch der Natur zu lesen?": Naturkonzepte von Künstlern, Naturwissenschaftlern und Sammlern der Frühen Neuzeit
Wintersemester 2023/2024 | Stand: 26.06.2023 | LV auf Merkliste setzenVermittlung eines umfangreichen Faktenwissens und profunden Verständnisses des Themas der Vorlesung
Galileo Galilei vergleicht die Natur mit einem Buch, dessen Sprache jedoch verstanden werden muss, um es lesen zu können. Studien wie Pamela Smith‘s, The Body of the Artisan oder Raz Cen-Morris und Opher Gals, Baroque Science haben uns darauf aufmerksam gemacht, wie intensiv Künstler, Handwerker und Intellektuelle der Frühen Neuzeit sich für die Arbeitsmethoden und Forschungsresultate der zeitgleichen Naturphilosophen interessierten. Diese Parallelen, die das Bild der Wissenschaft als losgelöst von ihrem kulturellen Umfeld unterminieren, sind nicht nur Teil der derzeitigen Revision des „masternarrative“ der Wissenschaftlichen Revolution und seiner Protagonisten, den (männlichen) „Genies“, sondern etablieren auch einen neuen Kanon von innovativen, wissenschaftsorientierten Künstlern und naturinteressierten Sammlern. Das Thema dieser Vorlesung ist es daher, auf diese Ausgangsproblematik zu reagieren und sich die Frage nach Repräsentationsformen der Natur und Akteuren im frühneuzeitlichen Natur-Kunstdiskurs zu stellen. Teil der Vorlesung ist es auch, die vielfältigen teils auch widersprüchlichen Naturkonzepte, die in der Frühen Neuzeit nebeneinander existierten, aufzuzeigen. Unter welchem Zeichen findet der intensive kulturelle Naturdiskurs der Frühen Neuzeit statt? Kann man von einem harmonischen Dialog ausgehen oder war die Auseinandersetzung von Künstlern, Wissenschaftlern und Curiosi mit der Natur nicht potenziell konfliktgeladen und darauf aus, die jeweilige Autorität zu unterstreichen? Das Thema dieser Vorlesung ist es, einen Überblick in dieses komplexe und weite Feld des NaturKunstdiskurses, das zentral für das Verständnis der Frühen Neuzeit ist, zu geben
Die Vorlesung führt die Studierenden in diese komplexe, fachübergreifende Problematik, die die Bereiche Kunstgeschichte, Wissenschaftsgeschichte und Philosophie miteinander kombiniert, auf mehrere Arten ein: durch Analyse der Diskurse der internationalen Sekundärliteratur; einem „close reading“ von wissenschaftlichen und kunsttheoretischen Primärquellen, sowie Bildanalysen relevanter visueller Zeugnisse
written exam
wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben
Online Anmeldung erforderlich! Anmeldung nur für Master-Studierende
Gruppe | Anmeldefrist | Prüfungsdatum | |
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618035-0 | 12.04.2024 00:00 - 15.05.2024 23:59 |
17.05.2024
10:15-11:45 Uhr
UR 41031
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Struhal E. |