LFU:online

Die Studierenden verfügen über ein fundiertes Verständnis von gegenwärtigen Dynamiken von Subjektivierungsprozessen in ihrer Dialektik zwischen der Ebene des Psychischen und Sozialen und können vor diesem Hintergrund die Genese psychischer Störungen kritisch reflektieren und einordnen.

Die Vermittlung von Psychischem und Sozialem zählt zu jenen anspruchsvollen Aufgaben, denen die Erziehungswissenschaften in verschiedenen Forschungsfeldern immer wieder begegnet. Theorien und Konzepte der Psychoanalyse können hierbei einen großen Beitrag leisten, insofern sie es ermöglichen, die zwischen Gesellschaft und Individuum verorteten Subjektivierungsprozesse in ihrer affektiven, psychosozialen und unbewussten Dimension zu beleuchten. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Lehrveranstaltung. mit psychoanalytisch-sozialpsychologischen Versuchen, die Genese psychischer Störungen in ihrer Verwobenheit mit Gesellschaft und Kultur zu erschließen. Zunächst werden in diesem Zusammenhang prominente psychoanalytisch-sozialpsychologische Zeitdiagnosen betrachtet und die mit diesen jeweils postulierten Gesellschafts- oder Sozialcharaktere kritisch reflektiert. Anschließend sollen neue konzeptuelle Entwicklungen psychoanalytischer Forschung kennengelernt werden, die sich mit aktuellen Formen psychischer Verarbeitung von gesellschaftlichen Transformationen und Krisen beschäftigen. Dazu zählen Arbeiten, die klassische klinische Krankheitskonzepte wie Angststörungen, Narzissmus, Depression und Borderline vor dem Hintergrund gegenwärtiger gesellschaftlicher Ideale und Imperative interpretieren.

Lehrveranstaltung mit Übungscharakter, Inputs und Diskussion.

kombiniert

Wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben

Kenntnisse psychoanalytischer Theorie und ein Interesse an analytischen und gesellschaftskritischen Zugängen zum Themenfeld psychischer Störungen sind wünschenswert