220126 Grundfragen biblischer Hermeneutik
Sommersemester 2003 | Stand: 11.06.2003 | LV auf Merkliste setzenem. o. Univ.-Prof. Dr. Martin Hasitschka
em. o. Univ.-Prof. Dr. Martin Hasitschka, +43 512 507 85622
220126
Grundfragen biblischer Hermeneutik
VO 1
wöch.
keine Angabe
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In Verbindung mit der Lektüre von drei neueren kirchlichen Dokumenten werden grundlegende Themen und Fragen der Schriftauslegung behandelt, wie z. B. das Kanon- und Inspirationsverständnis, die Lehre vom mehrfachen Sinn der Schrift oder die Frage nach der Einheit der Heiligen Schrift.
Biblische Hermeneutik (= Lehre, bzw. Kunst des Verstehens und der Auslegung biblischer Texte) geht von der christlichen Grundüberzeugung aus, daß die historischen Dokumente der Bibel das aktuelle und heilsbedeutsame Wort Gottes vermitteln. Wichtige Themen der Hermeneutik werden auch in neueren kirchlichen Dokumenten aufgegriffen, denen das Hauptinteresse der Vorlesung gilt.
Das bedeutendste Dokument ist die 1965 auf dem zweiten Vatikanischen Konzil proklamierte dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung "Dei Verbum". Sie ist richtungweisend für unser Verständnis von Offenbarung und Inspiration.
1993, vor genau 10 Jahren, erschien das Dokument der Päpstlichen Bibelkommission "Die Interpretation der Bibel in der Kirche". Es setzt sich einerseits mit den verschiedenen Methoden der modernen Exegese auseinander und beschäftigt sich anderseits mit Grundfragen der biblischen Hermeneutik, wobei auch die klassische Lehre vom mehrfachen Sinn der Schrift aufgegriffen wird.
2001 wurde ein weiteres (umfangreiches) Dokument der Päpstlichen Bibelkommission veröffentlicht, das den Titel trägt: "Das jüdische Volk und seine Heilige Schrift in der christlichen Bibel". Darin wird besonders das christliche Verständnis der Beziehung zwischen Altem und Neuem Testament dargelegt.
Die Hauptaussagen dieser Dokumente sollen in der Vorlesung präsentiert und durch biblische Textbeispiele verdeutlicht werden. Die Vorlesung ist auch dem Versuch gewidmet, ausgehend von diesen Dokumenten in systematisierender Weise ein Gesamtverständnis von biblischer Hermeneutik zu entwickeln.
Vorlesung mit Übungselementen
mündlich
Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung, in: LThK (2. Aufl.) 13 (Das Zweite Vatikanische Konzil II), 497-583.
Päpstliche Bibelkommission, Die Interpretation der Bibel in der Kirche. 23. April 1993 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhles 115), Bonn: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz.
Päpstliche Bibelkommission, Das jüdische Volk und seine heilige Schrift in der christlichen Bibel. 24. Mai 2001 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhles 152), Bonn. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz.
Sekundärliteratur zu den Dokumenten und allgemeine Literatur zur Biblischen Hermeneutik wird in der Vorlesung bekanntgegeben.
Anrechenbar keit nach altem Studienplan: Wahlfach (011, 012, 020, 030, 080).
Beginn: 11.03.2003
Beginn: 11.03.2003
Di 14.15-15.00, SR III