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Institut für Philosophie Institut für Philosophie

Priv.-Doz. Dr. Reinhard Margreiter Priv.-Doz. Dr. Reinhard Margreiter

602011

Sprachphilosophie: Das sprachliche Relativitätsprinzip

VO 2

3,5

wöch.

keine Angabe

Deutsch

Einführung in die verschiedenen Problemstellungen des Linguistic Turn unter Fokussierung des sprachrelativistischen Ansatzes (Humboldt, Nietzsche, Mauthner, Cassirer, Sapir/Whorf).

Die Sprache, die wir sprechen, gibt uns die Art und Weise unseres Denkens vor. Dies ist die Grundthese des so genannten Sprachrelativismus, der eine Version des – die Philosophie des 20. Jahrhunderts (z.T. auch schon des 19. Jahrhunderts) weithin prägenden – Linguistic Turn darstellt. Als Begründer gilt der Sprachwissenschaftler Wilhelm von Humboldt, an den die – vergleichsweise radikaleren und methodisch weniger vorsichtigen – Sprachkonzeptionen von Nietzsche, Mauthner und Sapir/Whorf anschließen. Von Humboldt (der übrigens nur sehr bedingt als Relativist eingestuft werden kann) ist aber auch die Sprachphilosophie Cassirers beeinflusst, die dieser in seiner „Philosophie der symbolischen Formen“ darlegt. Eine Erweiterung und Transformation erfährt der Sprachrelativismus in der gegenwärtigen Medienphilosophie. Dort wird Sprache – als das zentrale Informations- und Kommunikationsmedium – in den Kontext allgemeiner Medialität gestellt und sowohl hinsichtlich der Differenz von Mündlichkeit und Schrift als auch hinsichtlich der Adaptierung von Sprache an die Neuen Medien thematisiert. Im Anschluss an die Darlegung der Philosophie Mauthners und dessen „atheistischer Mystik“ befasst sich die Vorlesung in einem eigenen Abschnitt dann noch mit der „Sprache der Mystik“ als einem apophatischen (= verneinenden), paradoxen und in Schweigen übergehenden Sprechen.

Wahlweise: schriftlich (Klausur) oder mündlich (Prüfungsgespräch)

Zu Beginn der VO wird eine Literaturliste ausgehändigt

Beginn: 4.10.2010