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Dialekte stehen seit einiger Zeit vermehrt im Fokus des öffentlichen Interesses. Einerseits, weil die über Jahrhunderte hinweg nur gesprochenen Dialekte in sozialen Medien zunehmend als selbstverständliche schriftliche Kommunikationsmittel verwendet werden, andererseits, weil die ebenso alten Klagen über deren Sterben durch die Aufnahme einzelner Dialekte in den UNESCO-Atlas der gefährdeten Sprachen eine vermeintliche Bestätigung erfahren haben. Das Seminar bietet einen forschungsgeschichtlichen Überblick über verschiedene Ansätze der Untersuchung von Dialekten. Ausgehend von den junggrammatischen Ortsgrammatiken, über die dialektgeographischen Sprachatlanten, die Ansätze einer strukturalistischen Dialektologie, die soziolinguistisch beeinflusste Sozialdialektologie bis hin zu den neuesten Versuchen einer perzeptiven Dialektologie werden jeweils Methoden und Theorien der einzelnen Blickwinkel auf Dialekte anhand beispielhafter Forschungsprojekte vorgestellt. Die Studierenden sollen sich anschließend im Rahmen einer eigenen kleinen empirischen Forschung mit einer dieser Sichtweisen genauer auseinandersetzen.

Referat und Seminar-Arbeit