641216 Repräsentationskritik von Mütterlichkeit anhand von Medea
Sommersemester 2003 | Stand: 08.01.2003 | LV auf Merkliste setzen641216
Repräsentationskritik von Mütterlichkeit anhand von Medea
PS 2
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Einführung in die Diskursanalyse, Theorie der Geschlechterdifferenz, Repräsentationskritik
Nach wie vor und zur Zeit wieder verstärkt ist relevant und ungeklärt, was "Mütterlichkeit" bedeutet. In kulturellen Imaginationen "geistern" mächtige, lebens- und todspendende Mutterfiguren umher, die nicht bloß auf der Ebene des gesell-schaftlichen Imaginären wirkungsmächtig sind, son-dern Wechselwirkungen mit alltäglichen Politiken und Befindlichkeiten unterhalten. Eine davon ist nach wie vor "Medea", die Kindsmörderin, die "fremde" Unheilsbringerin. Sie – beziehungsweise was unter ihr verstanden wird - ist geeignet, um die historische Gemachtheit und Wandelbarkeit von "Mütterlichkeit" aufzuzeigen, auch und insbesondere unter dem Schwerpunkt aktueller Zusammenhänge zu Gen- und Reproduktionstechnologien.
Fokussiert werden in der Textlektüre, - analyse und in den Diskussionen:
a) Repräsentationskritik
b) Mythische Funktionen
c) Staatstragende Konstruktion von Mutterschaft
d) Mediendarstellungen zum Kindsmord – Medea-Re-inszenierungen
Einführungsvortrag, gemeinsame Textlektüre, Referate, Plenar- und Gruppendiskussionen
aktive Teilnahme, Referat (in der Kleingruppe), kurze Seminararbeit (ca. 5-8 Seiten)
Loraux, Nicole: Falsche Mimesis - richtige Mütter. Warum die Mütter angeblich die Erde nachahmen, in: Gudrun Perko (Hg.): Mutterwitz. Das Phänomen Mutter - eine Gestaltung zwischen Allmacht und Ohnmacht, Wien 1998, S. 29-49.
Mauerer, Gerlinde: Medeas Erbe. Mutterideal und Kindsmord, Wien 2002.
Pewny, Katharina: Ihre Welt bedeuten. Feminismus – Theater – Repräsentation. Königstein/Taunus 2002.
Schaeffer-Hegel, Barbara / Wartmann, Brigitte (Hg.): Mythos Frau. Projektionen und Inszenierungen im Patriarchat, Berlin 1984.
Schmitz Bettina: Intellektualität und Mütterlichkeit, versöhnt gedacht: eine weibliche Identitätskatastrophe im Symbolischen. Julia Kristevas Rationalitätskritik. In: Philosophin 19, Tübingen 1999, S.55-73.
Stephan Inge: Musen & Medusen. Mythos und Geschlecht in der Literatur des 20. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 1997.
Treusch-Dieter Gerburg: Die Heilige Hochzeit. Studien zur Totenbraut, Pfaffenweiler 1997.
Zur Vorbereitung ist eine Anmeldung erforderlich, bitte bis 14 .03.03 in die Anmeldeliste eintragen. Liegt im Sekretariat auf.
Beginn: 21.03.2003
Beginn: 21.03.2003
- Geisteswissenschaftliche Fakultät