692028 SE Theorien und Praktiken von Frieden II
Sommersemester 2024 | Stand: 01.10.2024 | LV auf Merkliste setzenMultimodal Peace: The Politics and Meaning of audio-visual Media in Violent Conflict
Visuelle Kommunikationsmittel wie Photographie, Film & Soziale Medien sind wichtiger denn je, um eine breite Öffentlichkeit über Gerechtigkeit, Friedenskonsolidierung und Konfliktbewältigung zu informieren und Zeugenschaft abzulegen. Dokumentarfilme und Fotografie sind ein Instrument zur Dokumentation und zur Bekämpfung von Ungerechtigkeiten sowie zur Bewusstseinsbildung, indem marginalisiserte Erfahrungen, Stimmen und Handlungen Raum geboten wird. Bilder können aber auch den gegenteiligen Effekt erzeugen und für Zwecke der Propaganda und Evozierung von Gewalt und Hass eingesetzt werden und als fake-news politische und soziale Meinung beeinflussen.
Dieses Seminar beschäftigt sich kritisch mit der Kraft visueller und medialer Werke und vermittelt deren Bedeutung und konzeptuelle wie angewandte Kritik.
Filme spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen, Diskussionen über Menschenrechte anzuregen, ein Bewusstsein für Unterdrückung zu schaffen und - letztendlich – zu Friedensbemühungen beizutragen. In diesem Kurs beschäftigen wir uns mit dem Film als potenziell mächtiges Medium für Frieden und Gerechtigkeit. Was kann ein Film bewirken? Was sind Ziele des Menschenrechtskinos? Und wie können Film (und Fotografie) für Aktivismus, Advocacy und Friedensarbeit eingesetzt werden? Als Grundlage erlernen wir konzeptionelle Ansätze unter anderem von Susan Sonntag, Gilian Rose und John Berger sowie wissenschaftliche Arbeiten zur Dekolonisierung des Films und zu den Wurzeln des Menschenrechtskinos und der visuellen Anwaltschaft. Um unsere Sensibilität für ungleiche Machtdynamiken zu schärfen, die bestimmte Perspektiven in den Vordergrund stellen, während andere Stimmen und Geschichten an den Rand gedrängt werden, werden wir anschließend anhand von Beispielen aus Fotografie, Dokumentar- und Spielfilmen vergangene und zeitgenössische Stand- und Bewegtbilder betrachten und kritisch analysieren. Jede Woche ist einem bestimmten Thema und Genre gewidmet, um sich mit Geschichte, Form und Inhalt dieser Filme auseinanderzusetzen und die Bedeutung, Vielfalt und Wirkung von Filmen als mächtiges Kommunikationsmedium zur Förderung von Frieden und Gerechtigkeit hervorzuheben.
Theoretisch-analytische Vermittlung audiovisueller und multimedialer Mittel der Konfliktbearbeitung;
Interaktiv und diskussionsbasiert - Einsatz einer Mischung aus visuellen und textbasierten Unterrichtsmaterialien; Übungen in Kleingruppen; plus a Guest Lecture
Aktive Teilnahme währned des Unterrichts
Erarbeiten der Pflichtliteratur und visuellen Unterrichtsmaterialien
Schriftliche Abschlussarbeit (Essay)
Pflichtlektüre wird den eingeschriebenen Studierenden eine Woche vor Beginn des Seminars bekannt gegeben; zusätzliche Literatur wird im Laufe des Kurses empfohlen, auch je nach Interesse der Teilnehmer*innen.
- SDG 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen