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Diskussion des Begriffs „Weltlosigkeit“, der philosophisch umstritten ist, zumal er impliziert, dass nicht alle Menschen (gleichermaßen) an der Welt teilhaben bzw. dass manche Menschen effektiv ohne Welt sind; Verständnis für die Geschichte dieses Begriffs, so wie er an der Schwelle von Philosophie, Literatur und Politik artikuliert wurde; gemeinsame Einschätzung seiner aktuellen Relevanz.

Wie Anders in der Einleitung seiner Sammlung von Essays mit dem Titel „Mensch ohne Welt“ schreibt, bezieht sich der Ausdruck „weltlos“ nicht einfach nur auf einen anthropologisch-philosophischen Tatbestand. Gemessen an der katastrophalen Situation in den 1930er Jahre bezeichnet er für all jene, die arbeitslos waren, zunächst einmal „eine Klassentatsache“ (Anders 1984: XIV). Im Kontext dieser Kritik, die sich explizit mit Heideggers Begriff des „In-der-Welt-Seins“ befasst und in Arendts Schriften unter ähnlichen Vorzeichen fortgesetzt wird, nimmt sich dieses Seminar also vor, einen philosophisch umstrittenen Begriff zur Diskussion zu stellen, der insofern aktuell sein könnte, als auch gegenwärtige Situationen von einer Menge von Menschen so erlebt werden, als seien es „finsteren Zeiten“.

Lektüre, Diskussion, Referate, OLAT, evtl. Spielfilme

Kombiniert

Agier, Michel. On the Margins of the World: The Refugee Experience Today. Translated by David Fernbach. Malden/Cambridge: Polity Press, 2008.

Anders, Günther. Mensch ohne Welt. Schriften zur Kunst und Literatur. München: Beck, 1984.

Arendt, Hannah. Menschen in finsteren Zeiten. München: Piper, 2012.

Canetti, Elias. Die Blendung. Frankfurt am Main: Fischer, 1998

Döblin, Alfred. Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf. Mit einem Nachwort von Walter Muschg. München: DTV, 1971.

Heidegger, Martin. Die Grundbegriffe der Metaphysik. Welt – Endlichkeit – Einsamkeit. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann, 2004.