930009 Geschlecht, Ethnizität und Medien: Blickregimes & Blickstrategien

Wintersemester 2013/2014 | Stand: 27.11.2013 LV auf Merkliste setzen
930009
Geschlecht, Ethnizität und Medien: Blickregimes & Blickstrategien
SE 2
5
Block
jährlich
Deutsch
Die Studierenden sollen mit Fokus auf Repräsentation und Konstruktion von Geschlecht und Ethnizität im Rahmen der Alltagsästhetik Einblicke und Basiswissen in verschiedene theoretische und methodologische Zusammenhänge der Kunst- und Kulturgeschichte, der Soziologie sowie der Literatur-, Film- und Medienwissenschaft exemplarisch und unter feministischen Aspekten erhalten. Sie sollen deren sozio-historische Konstruiertheit erfassen, diese mit ihren eigenen Alltagserfahrungen in Zusammenhang bringen und beides hinsichtlich der Wirkungsweise und Wirkungsmacht binärer Geschlechterbilder kritisch hinterfragen. Dabei sollen sie wissenschaftliche (Basis)Texte kritisch erarbeiten und vor allem verschiedene (Bild/Film)Analyse-Methoden an auch selbst gewähltem Material praktisch anwenden. Die Wahrnehmungs- und Kommunikationsvorgänge innerhalb der Lehrveranstaltung dienen ebenfalls als Diskussionsmaterial.
Viele praktische Beispiele dienen dazu Blickregimes vor allem hinsichtlich der zeichenhaften Bedeutung verschiedenster Bildelemente in diversen Kulturkreisen und Kulturebenen zu diskutieren. Denn durch die Dominanz der (audio)visuellen Medien in unserem Alltag sinkt zwar die Lesefähigkeit, die Fähigkeit Bilder zu dechiffrieren hingegen steigt rasant - allerdings nicht ohne dass die RezipientInnen durch die eingeschriebenen ideologischen Hintergründe entsprechend konstruiert werden. Grundthema sind die sogenannten automatischen, durch die männlich dominierte, westliche Gesellschaft generierten Übereinkünfte, auf die man sich bei der Codierung von Inhalten bezieht. Gemeinsam wird innerhalb des Seminars ein Basistext der Apparatustheorie (Baudry 1970) erarbeitet. In diesen Zusammenhängen wird der erweiterte Textbegriff, wie er aus der Literaturwissenschaft für die Cultural Studies und die feministischen Medienwissenschaften adaptiert wurde, verwendet. In all diesen restriktiven Strukturen findet sich trotzdem für weite Bevölkerungskreise die Möglichkeit Bedeutungen zu verhandeln. Ein großer Stellenwert kommt in der massenmedialen Textproduktion dem Vergnügen zu. Denn mit John Fiske kann festgestellt werden, dass „Leute keine Tätigkeit – ob politisch oder gesellschaftlich oder sonst eine – ausführen, die nicht einen Moment der Lust beinhaltet.“ Und diese Lust (pleasure) sei „als eine als eine Motivation zu verstehen, die zu einem progressiven oder zumindest konfliktbereiten Verständnis der sozialen Ordnung führt“ (Müller 1993: 9f). Eine dieser Strategien ist es (audio)visuelle Texte auch widerständisch zu ‚lesen’.
Inputs durch die LV-Leiterin, Kleingruppenarbeit, Plenum, detaillierte Lektürearbeit, Bildanalyse, Filmanalyse
schriftlich in Gruppenarbeit
wird bekanntgegeben

keine

Das Seminar baut direkt auf den Inhalten der Vorlesung 930 007 "Mediale Repräsentation von Geschlecht und Ethnizität" auf.

Bei Fragen kontaktieren Sie bitte die Koordinatorin des Masterstudiums Mag. Elisabeth Grabner-Niel (E-Mail: Elisabeth.Grabner-Niel@uibk.ac.at; Tel.: 507-9810)

09.11.2013
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Sa 09.11.2013
10.00 - 16.30 SR I (Theologie) SR I (Theologie) Barrierefrei
Fr 22.11.2013
14.30 - 19.00 SR VI (Theologie) SR VI (Theologie) Barrierefrei
Sa 23.11.2013
10.00 - 16.30 SR VI (Theologie) SR VI (Theologie) Barrierefrei
Fr 06.12.2013
09.30 - 19.00 SR I (Theologie) SR I (Theologie) Barrierefrei
Sa 07.12.2013
10.00 - 16.30 SR I (Theologie) SR I (Theologie) Barrierefrei
Sa 07.12.2013
10.00 - 16.45 SR 18 (Sowi) SR 18 (Sowi) Barrierefrei