602018 Religionsphilosophie: Ketzer und Heilige in der islamischen und indischen Welt
Wintersemester 2014/2015 | Stand: 30.09.2014 | LV auf Merkliste setzenZiel der Lehrveranstaltung ist die Bedeutung der Begriffe Ketzer und Heiliger in ihrem jeweiligen historischen, philosophischen und religioesen Umfeld im Nahen Osten und in Indien darzulegen und besser zu verstehen.
Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit den dominanten Religionen im Nahen Osten und in Indien, wo Philosophen und Mystiker als ‘Ketzer’ bezeichnet wurden, wenn sie gegen die herrschenden religioesen Vorstellungen opponierten, aber als ‘Heilige’ verehrt wurden, wenn sie mit jenen konform gingen. Die Definitionen von Ketzer und Heilige sind nicht absolut zu setzen, sondern ihre Gueltigkeit kann nur in einem bestimmten historischen Rahmen verstanden werden. Zur Diskussion stehen also unter anderem neue Sichtweisen zu Persoenlichkeiten in der islamischen und indischen Welt hinsichtlich der philosophischen Positionen, die sie gegenueber ihren heimatliche Religionen einnehmen. Unter dieser Perspektive wird fuer den Nahen Osten die Rolle von Mani (ein babylonischer Religionstifter im dritten Jahrhundert) beleuchtet, dessen gnostische Lehre im Laufe der Jahrhunderte die islamische Kultur von Zentralasien bis Nordafrika infiltrierte. Desgleichen untersucht werden im 10. Jahrhundert der Mystiker Hallaj, im 12. Omar Khayyam sowie im 13. Jahrhundert Ibn ‘Arabi und Rumi.
Fuer die indische Welt analysiert werden sowohl die Rolle der rationalistishen Denker Gosala, Mahavira und Buddha (alle um 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung) als auch die Bedeutung der upanischadischen Yogi, einer Bewegung, die unter dem Begriff ‘Waldprotest’ bekannt ist.
Referate, Lektüre, Diskussionen
kombiniert
wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben
Unterrichtssprache deutsch und englisch. Die Referate können wahlweise in deutsch oder englisch gehalten werden.