LFU:online

Überblick zu wissenschaftsgeschichtlichen Positionen und aktuellen Debatten zu „Volkskultur“. Erfahrungen mit empirischen (gegenwartsbezogenen und historischen) Recherchetechniken.

Die Lehrveranstaltung gibt einen Überblick zur Begriffsgeschichte von „Volkskultur“ und zu volkskundlichen und anderen (namentlich geschichtswissenschaftlichen) Positionen dazu im Wandel der Zeit. V.a. werden wir aber Beobachtungen dazu anstellen, wie der als analytische Kategorie inzwischen „tote Hund“ (Carola Lipp) „Volkskultur“ als „hartnäckiger Wiedergänger“ (Friedemann Schmoll) in anderen als akademischen Kontexten auftaucht und eine Rolle spielt: Seit den ausgehenden 1990er-Jahren erfreut „Volkskultur“ sich in öffentlichen Diskursen und Praxisfeldern wachsender Präsenz und Beliebtheit, z.B. in der Kulturförderungspolitik, bei Festen und Festivals, am Zeitschriftenmarkt oder in Sachen „Heritage“. Vor diesem Hintergrund plädieren Jens Wietschorke und Brigitta Schmidt-Lauber dafür, die europäisch-ethnologische Auseinandersetzung mit „Volkskultur“ zu aktualisieren, aber auf neu akzentuierte Weise. „‚Volkskultur‘ 2.0“, die griffige Formel dafür, wird uns Diskussionsstoff bieten und zu empirischen Erkundungen anstoßen.

Lektüre und Diskussion von Fachliteratur; empirische Recherchen mit einem Schwerpunkt auf "Tracht" in Tirol und Südtirol seit 1945 und heute

Regelmäßige und aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung, Referat und schriftliche Arbeit

Zur Einführung: Jens Wietschorke u. Brigitta Schmidt-Lauber (Hrsg.): „Volkskultur“ 2.0. Innsbruck, Wien u. Bozen 2016 (= Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften/Austrian Journal of Historical Studies, 27/2016, 2).

Weitere Literatur wird in der Lv bekanntgegeben