619014 PS Epochen III: Politik in der Oper des 19. Jahrhunderts
Sommersemester 2020 | Stand: 17.02.2020 | LV auf Merkliste setzenIm Lauf des Proseminars werden die TeilnehmerInnen die Gelegenheit haben, sich mit politischen Kontexten und ihren Auswirkungen auf die Musik (und umgekehrt) auseinandersetzen zu können. Durch die Lektüre der ausgewählten Texte und gemeinsame Diskussionen werden sie einen Einblick in die komplexe Natur der Opernwelt des 19. Jahrhunderts gewinnen können.
Im langen 19. Jahrhundert, mit der Erhebung der Nationalstaaten bzw. entsprechenden kollektiven Identitäten, Republikanismus, Kolonialismus, Entwicklungen der neuen Ideologien, war Musik ein sehr dankbarer Grund für politische Botschaften. Oper, als ein Musikgenre, das eine wichtige gesellschaftliche Rolle spielte, hatte eine Reichweite, die nicht zu Unterschätzen war. Ob die Komponisten über die Zustände im eigenen Land protestieren wollten, sich allgemein um Menschenrechte kümmerten, oder einfach nationalistische Ideen verbreiteten, ihre Werke trugen oft bestimmte Botschaften, die, je nachdem in welcher Art Regime die Autoren lebten und wirkten, mehr oder weniger offensichtlich waren. Provokante Libretti, bestimmte historischen Epochen und Persönlichkeiten, musikalische Hintergründe, alle diese Faktoren waren wichtige Facetten des Opernlebens des 19. Jahrhunderts.