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Seit dem 19. Jahrhundert ist die Rede von der „Kenosis Christi“ (Phil 2,7) immer stärker ins Zentrum der christologischen Überlegung getreten. Die Studierenden werden befähigt, die verschiedenen Ansätze (biblisch, systematisch) zu diskutieren und sie auf ihre Bedeutung für ein nicht-triumphalistisches Zeugnis von der universalen Heilsbedeutung Jesu hin zu prüfen. In diesem Zusammenhang soll die Rede von der „Gottverlassenheit Jesu“ nach der Spiritualität von Chiara Lubich besondere Aufmerksamkeit erhalten.

Neue Bedeutung hat die Idee von der „Kenosis Christi“ seit dem 19. Jahrhundert in der protestantischen Tradition gewonnen. Das Seminar diskutiert die biblischen Interpretationen und die systematischen Entwürfe auf die Frage hin, welche Bedeutung diese Orientierung für ein heutiges Christuszeugnis gewinnen muss. Die Frauenmystik des 20. Jahrhunderts, insbesondere die Spiritualität der Gründerin der Fokolar-Bewegung, Chiara Lubich, werden dafür besondere Aufmerksamkeit gewinnen.

Referate und Diskussion mit systematischer Ergebnissicherung.

Mündlich und schriftlich.

Allgemeine Informationen zu Prüfungen, Terminen und Anmeldung am Institut auf: https://www.uibk.ac.at/systheol/lehre/pruefungen.html.de.

Kenosis: Die Macht der Ohnmacht, Themenheft: IKaZ 44 (2015), Heft Mai-Juni;

Evans, C. Stephen (2006): Exploring Kenotic Christology. The self-emptying of God. Oxford u.a.;

Kreutzer, Ansgar (2011): Kenopraxis. Eine handlungstheoretische Erschließung der Kenosis-Christologie. Freiburg-Basel-Wien;

Tobler, Stefan (2002): Jesu Gottverlassenheit als Heilsereignis in der Spiritualität Chiara Lubichs. Ein Beitrag zur Überwindung der Sprachnot in der Soteriologie. Berlin u.a.;

Chiara Lubich, Der Schrei der Gottverlassenheit. Der gekreuzigte und verlassene Jesus in Geschichte und Erfahrung der Fokolar-Bewegung. München 2001.

Weitere Literatur und Themenliste werden im OLAT zur Verfügung gestellt.

Keine.