612014 PS Literaturwissenschaftliches Proseminar: Die russische Erzählung im 19. Jh.: Phantastik

Wintersemester 2022/2023 | Stand: 18.01.2023 LV auf Merkliste setzen
612014
PS Literaturwissenschaftliches Proseminar: Die russische Erzählung im 19. Jh.: Phantastik
PS 2
2,5
wöch.
jährlich
Deutsch

Die Studierenden sind vertraut mit dem Genre der phantastischen Erzählung im Russland des 19. Jahrhunderts. Sie kennen herausragende Beispiele und wichtige Vertreter des Genres, können diese kontextualisieren und mithilfe unterschiedlicher Ansätze analysieren. Ferner können die Studierenden die verschiedenen Schritte wissenschaftlichen Arbeitens (Recherche, Themenauswahl, Gliederung, Quellenarbeit, Bibliographie) eigenständig bewältigen und erfolgreich eine thematisch fokussierte Proseminararbeit verfassen.

Die literarische Phantastik hat sich in ihrer modernen Form nach der historischen Variante der maximalistischen Genredefinition (Uwe Durst) im späten 18. Jahrhundert herausgebildet, findet sich jedoch in allen weiteren literaturgeschichtlichen ‚Epochen‘ und zwar sowohl als Genre als auch als ‚Modus‘ des Schreibens.

Als europaweite Modeerscheinung vor allem im Jahrzehnt nach 1830 und stark durch die Rezeption E.T.A. Hoffmanns (aber auch Gautier, Mérimée, Nerval, Poe u.a.) beeinflusst, fällt die Begeisterung für phantastische Erzählungen in Russland mit einer der produktivsten Phasen der damals jungen russischen Literatur zusammen. Diese einzigartige Synthese bringt Texte hervor, die zwischen der Orientierung an transkulturellen Genremerkmalen auf der einen Seite und dem Bedürfnis nach mehr Lokalkolorit bzw. der Etablierung einer russischen Nationaltradition auf der anderen Seite oszillieren. (Neil Cornwell). Zu den Verfassern phantastischer Erzählungen im 19. Jahrhundert gehören sowohl kanonische Autoren wie Puškin, Odoevskij, Gogol’ und Dostoevskij als auch weniger bekannte Zeitgenossen, die den Versuchungen des Phantastischen nicht widerstehen konnten oder die Modewelle gezielt zu ihrem Vorteil nutzten – als Beispiele seien hier Bestužev-Marlinskij, Zagoskin oder Senkovskij (Baron Brambeus) genannt.

Ziel des Proseminars ist es, bedeutende Beispiele der phantastischen Erzählung gemeinsam zu lesen und ihre Bedeutung im Kontext der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts nachzuvollziehen. Interpretativ werden verschiedene Zugänge (Narratologie, Gattungstheorie, Kultursemiotik, Psychoanalyse) exemplarisch an den Texten erprobt und ihre Vor- und Nachteile für die Annäherung an die Texte diskutiert. Die endgültige Textauswahl sowie eine Seminarbibliographie werden in der ersten Seminarsitzung zusammen mit dem Seminarplan bekanntgegeben.

Regelmäßige Teilnahme und aktive Beteiligung an den Sitzungen; die Bereitschaft, die Mitverantwortung für eine Sitzung zu übernehmen; schriftliche Hausarbeit am Ende des Semesters. 

LA-Studierende (Studienplan 2015): Positiv absolviertes Pflichtmodul 6

Der genaue Seminarplan und die zu besprechenden Texte werden alle in der ersten Sitzung bekanntgegeben. Alle Seminar-Materialien werden den Teilnehmer:innen online zur Verfügung gestellt. 

05.10.2022
  • SDG 4 - Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mi 05.10.2022
15.30 - 17.00 40506 SR 40506 SR Barrierefrei
Mi 12.10.2022
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Mi 19.10.2022
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Mi 09.11.2022
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Mi 16.11.2022
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Mi 23.11.2022
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Mi 30.11.2022
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Mi 07.12.2022
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Mi 14.12.2022
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Mi 11.01.2023
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Mi 18.01.2023
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Mo 23.01.2023
17.15 - 18.45 40528 40528 Barrierefrei
Mi 25.01.2023
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Mi 01.02.2023
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