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Die Studierenden sind mit den wichtigsten Spielarten des bosnisch-kroatisch-serbischen Romans vertraut. Sie können die Geschichtsentwürfe und gesellschaftlichen Diagnosen zentraler Werke beschreiben und beurteilen.

In der bosnisch-kroatisch-serbischen Literatur folgt der Roman erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts den epischen Liedern und Erzählungen nach. Von diesem Zeitpunkt an dominiert die große Prosagattung jedoch – wie überall in Europa – das literarische Feld.

In seinen verschiedenen formalen Varianten (etwa der autobiographischen, historischen oder postmodernen Form) eignet sich der Roman besonders gut, um die Spezifika einer Epoche und die entsprechenden gesellschaftlichen Umbrüche zum Ausdruck zu bringen. Durch das Lesen von Romanen lernen wir die österreichische Geschichte kennen, die Gesellschaft im Königreich und in der sozialistischen Republik Jugoslawien sowie die sozialen Verwerfungen im postjugoslawischen Raum.

Anhand von ausgewählten Werken sollen die wichtigsten Spielarten und historisch-gesellschaftlichen Themen des bosnisch-kroatisch-serbischen Romans vorgestellt und diskutiert werden. Sie reichen von Stevan Sremac Pop Ćira i pop Spira (Popen sind auch nur Menschen) aus dem Jahr 1894 über Ivo Andrićs Na Drini ćuprija (Die Brücke über die Drina) von 1945 bis hin zu Lana Bastašićs Uhvati zeca (Fang den Hasen) von 2018.

regelmäßiger Wechsel zwischen Vorlesung (der Lehrveranstaltungsleiterin) und Übung (Referate der Studierenden mit Diskussion) zu den Primärtexten

regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit in den Übungs-Sitzungen; Lektüre ausgewählter Werke bzw. Auszüge aus denselben; Referate; schriftliche Arbeiten

Zu den behandelten Primärwerken werden voraussichtlich gehören:

Stevan Sremac: Pop Ćira i pop Spira (Popen sind auch nur Menschen; Auszüge) Miroslav Krleža: Povratak Filipa Latinovicza (Die Rückkehr des Filip Latinovicz); Ivo Andrić: Na Drini ćuprija (Die Brücke über die Drina); Danilo Kiš: Bašta, pepeo (Garten, Asche); Dubravka Ugrešić: Štefica Cvek u raljama života (patchwork roman); Miljenko Jergović: Buick Rivera und Lana Bastašić: Uhvati zeca (Fang den Hasen)

Alternative Vorschläge der Studierenden können berücksichtigt werden.

Auch anrechenbar für Wahlmodul 13.