645215 VO Globalgeschichte: Menschen in Beziehung - Perspektiven auf Netzwerke und Verflechtungen in (Alt-)Österreich (eine Ringvorlesung des Doktoratskollegs Austrian Studies)

Sommersemester 2024 | Stand: 22.02.2024 LV auf Merkliste setzen
645215
VO Globalgeschichte: Menschen in Beziehung - Perspektiven auf Netzwerke und Verflechtungen in (Alt-)Österreich (eine Ringvorlesung des Doktoratskollegs Austrian Studies)
VO 2
5
wöch.
semestral
Deutsch

Ausweitung des traditionellen Blickwinkels, Einsicht in die weltweiten Verflechtungen historischer Entwicklungen.

Die Netzwerkanalyse zielt darauf ab, (soziale) Beziehungen sichtbar zu machen und zu interpretieren. Ein Netzwerk gilt stets als Abstraktion der Weltsicht bzw. von Kategorien, in die wir die Welt einteilen. Demnach kann fast alles in ein Netzwerk transferiert werden. Briefe sind z. B. die zentrale Quelle, um Kommunikationsnetzwerke unterschiedlichster Art zu rekonstruieren; sind keine Korrespondenzen vorhanden, können etwa Geschäftsbücher von Kaufleuten wirtschaftliche Netzwerke wie Zulieferungs- und Absatzwege aufzeigen; oder Strafakten die Verbindungen zwischen Kriminellen. Die Bandbreite an Fragestellungen, Quellen und Herangehensweisen bei der Netzwerkanalyse ist also sehr groß. Wesentlich ist dabei die systematische Analyse von Beziehungsgeflechten zwischen Menschen.

Einen multiperspektivischen Zugang stellt die Verflechtungsgeschichte (Entangled history, Histoire croisée) dar. Sie fragt nach ständig wirksamen, gegenseitigen Einflüssen. In Abgrenzung zur Transfergeschichte werden hier besonders Wechselwirkungen betont und die Selbstreferenzialität bereits in der Erhebung der/des Forschenden miteinbezogen. Im Unterschied zum Vergleich, der vermeintlich klar begrenzte Räume miteinander in Beziehung setzt, wird bei der Verflechtungsgeschichte der ‚übliche‘ räumliche Referenzrahmen – etwa Österreich, Tirol oder andere Provinzen bzw. Kronländer – offener gehalten, wenn nach Verbindungen und Einflüssen gefragt wird. Verflechten heißt also, für jede Fragestellung oder für die Bearbeitung eines jeden Problems mindestens zwei Blickwinkel zu berücksichtigen und die aus der Kreuzung der Blickwinkel resultierenden Interaktionen in die Analysesituation selbst einfließen zu lassen.

Das Ziel dieser Ringvorlesung ist es daher, diese beiden geschichtswissenschaftlich zentralen Herangehensweisen in Form angewandter Beispiele nachvollziehbar darzustellen und zu diskutieren.

Diese Lehrveranstaltung wird vom Doktoratskolleg „Austrian Studies“ organisiert. Dessen vorrangiges Ziel ist es, sich dem Begriff „Österreich“ abseits konventioneller räumlicher und historischer Normen anzunähern.

Vorträge, anschließende Möglichkeit zur Diskussion

Kombiniert. Genaue Angaben erfolgen in der ersten Lehreinheit und werden via OLAT zu Semesterbeginn bekanntgegeben.

·         Ahnert, Ruth u. a., The Network Turn. Changing Perspectives in the Humanities, Cambridge 2020, “Culture is Data”, S. 43–56.

·         Werner, Michael/Zimmermann, Bénédicte, Vergleich, Transfer, Verflechtung. Der Ansatz der Histoire croisée und die Herausforderung des Transnationalen, in: Geschichte und Gesellschaft 28/4 (2002), 607–636.

Keine

Nur ein Vortrag in englischer Sprache. Programm siehe bitte Weblink.

siehe Termine
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mi 06.03.2024
17.15 - 18.45 Hörsaal 7 Hörsaal 7 Barrierefrei
Mi 13.03.2024
17.15 - 18.45 Hörsaal 7 Hörsaal 7 Barrierefrei
Mi 20.03.2024
17.15 - 18.45 Hörsaal 7 Hörsaal 7 Barrierefrei
Mi 10.04.2024
17.15 - 18.45 Hörsaal 7 Hörsaal 7 Barrierefrei
Mi 17.04.2024
17.15 - 18.45 Hörsaal 7 Hörsaal 7 Barrierefrei
Mi 24.04.2024
17.15 - 18.45 Hörsaal 7 Hörsaal 7 Barrierefrei
Mi 08.05.2024
17.15 - 18.45 Hörsaal 7 Hörsaal 7 Barrierefrei
Mi 15.05.2024
17.15 - 18.45 Hörsaal 7 Hörsaal 7 Barrierefrei
Mi 22.05.2024
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Mi 29.05.2024
17.15 - 18.45 Hörsaal 7 Hörsaal 7 Barrierefrei
Mi 05.06.2024
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Mi 12.06.2024
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Mi 19.06.2024
17.15 - 18.45 Hörsaal 7 Hörsaal 7 Barrierefrei
Mi 26.06.2024
17.15 - 18.45 Hörsaal 7 Hörsaal 7 Barrierefrei
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03.07.2024
17.15-18.45
Hörsaal 7, Innrain
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